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quantifiziert Lehre und Forschung in einer Weise, ohne inhaltliche Aspekte zu
 
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* bereits ab einer Rücklaufquote von 15 Studierenden werden die Antworten als
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* bereits ab einer Rücklaufquote von 15 Studierenden werden die Antworten als repräsentativ bewertet.
repräsentativ bewertet.
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* das Mittel der Bibliometrie, mit dem wissenschaftliche Publikationen bewertet werden, setzt rein auf die Quantität der Publikationen und Seitenzahlen. Der Erkenntniswert und Inhalt bleiben völlig unbeachtet. In manchen Fächern werden nur Monographien oder nur Artikel in Fachzeitschriften gewertet, die jeweils anderen Publikationen nicht berücksichtigt.
* das Mittel der Bibliometrie, mit dem wissenschaftliche Publikationen bewertet werden,
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* in das Ranking fließen auch Fragen an die Studierenden zum Wohnort ein, die allerdings für die Qualität der Hochschulen (Lehre und Forschung) irrelevant sind.
setzt rein auf die Quantität der Publikationen und Seitenzahlen. Der Erkenntniswert und
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* Erst- und Zweitsemester werden nicht befragt. So wird die Einbindung und Betreuung zu Beginn des Studiums nicht einbezogen.
Inhalt bleiben völlig unbeachtet. In manchen Fächern werden nur Monographien oder
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* in das Ranking fließen Drittmittel pro Person ein. Dass deren Einwerbung durch diverse Faktoren benachteiligt wird (hohe Lehrbelastung, wenig Geld vom Staat) wird nicht berücksichtigt.
nur Artikel in Fachzeitschriften gewertet, die jeweils anderen Publikationen nicht
 
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* in das Ranking fließen auch Fragen an die Studierenden zum Wohnort ein, die
 
allerdings für die Qualität der Hochschulen (Lehre und Forschung) irrelevant sind.
 
* Erst- und Zweitsemester werden nicht befragt. So wird die Einbindung und Betreuung
 
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* wissenschaftliches und sonstiges Personal werden ausgespart.
 
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Weiterhin ist der Mehraufwand für die Datenbereitstellung für die Universitäten erheblich
 
Weiterhin ist der Mehraufwand für die Datenbereitstellung für die Universitäten erheblich

Version vom 27. April 2010, 23:35 Uhr

Hochschulrankings haben sich als Bewertungsform etabliert und werden als formal neutrale Übersichtslisten in dem Medien veröffentlicht. Doch wie werden diese Rankings erstellt? Welche Kriterien fließen ein und wie werden diese gewertet? Kann man die Qualität von Forschung und Lehre bewerten und in Listen wiedergeben? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die AG CHE anhand des wohl bekanntesten Hochschulrankings, geführt vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE).

Infomaterial

Aufruf der KSS an FSR

Lieber Fachschaftsrat, seit 1998 führt das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) ein Hochschulranking durch. Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) möchte Euch hiermit dazu ermuntern, den Austritt eurer Fakultät aus dem Ranking anzuregen und bestenfalls zu beschließen. Im Folgenden ein paar Argumente für den Austritt. Das CHE ist eine gemeinsame Gründung der Hochschulrektorenkonferenz sowie der Bertelsmannstiftung, wobei letztere der Hauptgeldgeber der Gesellschaft ist. Es befürwortet als "hochschulpolitischer Think-Tank" Studiengebühren sowie den betriebswirtschaftlichen Umbau der Universitäten - und damit verbunden auch den Abbau demokratischer Mitbestimmungsrechte. Im Sinne einer Anwerbung neuer Studierender, welche das Ranking bezwecken soll, ist eine solche Positionierung für Studiengebühren (die nachweislich die Studierneigung hemmen und stark selektiv wirken) hochproblematisch. Weiterhin genügen die Kriterien des Rankings keinen wissenschaftlichen Ansprüchen. Es quantifiziert Lehre und Forschung in einer Weise, ohne inhaltliche Aspekte zu berücksichtigen. An dieser Stelle sollen nur einige von vielen Beispielen angeführt werden:

  • bereits ab einer Rücklaufquote von 15 Studierenden werden die Antworten als repräsentativ bewertet.
  • das Mittel der Bibliometrie, mit dem wissenschaftliche Publikationen bewertet werden, setzt rein auf die Quantität der Publikationen und Seitenzahlen. Der Erkenntniswert und Inhalt bleiben völlig unbeachtet. In manchen Fächern werden nur Monographien oder nur Artikel in Fachzeitschriften gewertet, die jeweils anderen Publikationen nicht berücksichtigt.
  • in das Ranking fließen auch Fragen an die Studierenden zum Wohnort ein, die allerdings für die Qualität der Hochschulen (Lehre und Forschung) irrelevant sind.
  • Erst- und Zweitsemester werden nicht befragt. So wird die Einbindung und Betreuung zu Beginn des Studiums nicht einbezogen.
  • in das Ranking fließen Drittmittel pro Person ein. Dass deren Einwerbung durch diverse Faktoren benachteiligt wird (hohe Lehrbelastung, wenig Geld vom Staat) wird nicht berücksichtigt.
  • wissenschaftliches und sonstiges Personal werden ausgespart.

Weiterhin ist der Mehraufwand für die Datenbereitstellung für die Universitäten erheblich und verknappt die Ressourcen, welche in Forschung und Lehre dringend benötigt werden. In der Vergangenheit haben bereits andere Hochschulen den Austritt aus dem Ranking beschlossen, so beispielsweise trotz guter Ranking-Ergebnisse die Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der Fachbereich 3 (Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften) der Universität Siegen, die Universität Bonn, sowie nahezu sämtliche Hochschulen in Schweiz und Österreich. Für weitere Informationen und Hintergrundmaterial stehen wir gern für Rückfragen bereit. Anbei ist auch noch eine Antragsvorlage, die Ihr gern in euren Gremien der Fakultät verwenden könnt. Beste Grüße, SprecherInnen der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften

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