20110720 SZ Hocschulentwicklungsplanung: Unterschied zwischen den Versionen
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''Dresden''. Sachsens Pläne zur Neuausrichtung der Hochschulen, geplante Kürzungen und insbesondere Pläne zur Aufteilung Sachsens in drei Wissenschaftsräume werden rundum zurückgewiesen. Vor allem die beiden größten Hochschulen, die TU Dresden und die Universität Leipzig, geben Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer Kontra. In ihren internen Stellungsnahmen zur Hochschulentwicklung nehmen sie die Pläne regelrecht auseinander. Dresdens TU-Rektor, Hans Müller-Steinhagen, schreibt in seinen Brief an Schorlemer: „Erhöhung der Leistung bei Steigerung der Qualität und gleichzeitiger Reduzierung der Ressourcen. Das ist ein Ziel, das unmöglich erreicht werden kann.“ Es werde zu einer deutlichen Reduzierung des Angebots und der wissenschaftlichen Leistungen kommen, warnt Müller-Steinhagen. Für die TU Dresden, die sich als Elite-Uni bewirbt, wäre dies sehr problematisch, nicht weniger für Leipzig. Uni-Rektorin Beate Schücking kritisiert noch härter: Schon jetzt liege Sachsen bundesweit im letzten Drittel bei der Finanzierung seiner Hochschulen, schreibt sie. Während andere Bundesländer moderat ausgebaut hätten, kürze Sachsen. Nicht anähernd würde es so möglich, die geforderte Konkurrenzfähigkeit zu erreichen. Während die Uni Leipzig jährlich 248 Millionen Euro bekommt (2009), erhält Heidelberg 345 Millionen Euro. Diese hat 2856 Stellen, Leipzig nur 2100. „Diese Stellungnahmen sind eine einzige Ohrfeige für das Wissenschaftsministerium“, sagt Karl-Heinz Gerstenberg, hochschulpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag. Ihm waren die Dokumente zugegangen. „Wir unterstützen die Hochschulleitungen in ihrer Kritik.“ Die Grünen hatten einen eigenen Gesetzentwurft erarbeitet. Dieser sah die Beibehaltung der Gelder und Stellen vor. (SZ/sts) | ''Dresden''. Sachsens Pläne zur Neuausrichtung der Hochschulen, geplante Kürzungen und insbesondere Pläne zur Aufteilung Sachsens in drei Wissenschaftsräume werden rundum zurückgewiesen. Vor allem die beiden größten Hochschulen, die TU Dresden und die Universität Leipzig, geben Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer Kontra. In ihren internen Stellungsnahmen zur Hochschulentwicklung nehmen sie die Pläne regelrecht auseinander. Dresdens TU-Rektor, Hans Müller-Steinhagen, schreibt in seinen Brief an Schorlemer: „Erhöhung der Leistung bei Steigerung der Qualität und gleichzeitiger Reduzierung der Ressourcen. Das ist ein Ziel, das unmöglich erreicht werden kann.“ Es werde zu einer deutlichen Reduzierung des Angebots und der wissenschaftlichen Leistungen kommen, warnt Müller-Steinhagen. Für die TU Dresden, die sich als Elite-Uni bewirbt, wäre dies sehr problematisch, nicht weniger für Leipzig. Uni-Rektorin Beate Schücking kritisiert noch härter: Schon jetzt liege Sachsen bundesweit im letzten Drittel bei der Finanzierung seiner Hochschulen, schreibt sie. Während andere Bundesländer moderat ausgebaut hätten, kürze Sachsen. Nicht anähernd würde es so möglich, die geforderte Konkurrenzfähigkeit zu erreichen. Während die Uni Leipzig jährlich 248 Millionen Euro bekommt (2009), erhält Heidelberg 345 Millionen Euro. Diese hat 2856 Stellen, Leipzig nur 2100. „Diese Stellungnahmen sind eine einzige Ohrfeige für das Wissenschaftsministerium“, sagt Karl-Heinz Gerstenberg, hochschulpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag. Ihm waren die Dokumente zugegangen. „Wir unterstützen die Hochschulleitungen in ihrer Kritik.“ Die Grünen hatten einen eigenen Gesetzentwurft erarbeitet. Dieser sah die Beibehaltung der Gelder und Stellen vor. (SZ/sts) | ||
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Aktuelle Version vom 21. Juli 2011, 14:25 Uhr
Quelle: sächsische Zeitung vom 20.07.2011
Die großen Universitäten geben der Wissenschaftsministerin Kontra
Dresden. Sachsens Pläne zur Neuausrichtung der Hochschulen, geplante Kürzungen und insbesondere Pläne zur Aufteilung Sachsens in drei Wissenschaftsräume werden rundum zurückgewiesen. Vor allem die beiden größten Hochschulen, die TU Dresden und die Universität Leipzig, geben Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer Kontra. In ihren internen Stellungsnahmen zur Hochschulentwicklung nehmen sie die Pläne regelrecht auseinander. Dresdens TU-Rektor, Hans Müller-Steinhagen, schreibt in seinen Brief an Schorlemer: „Erhöhung der Leistung bei Steigerung der Qualität und gleichzeitiger Reduzierung der Ressourcen. Das ist ein Ziel, das unmöglich erreicht werden kann.“ Es werde zu einer deutlichen Reduzierung des Angebots und der wissenschaftlichen Leistungen kommen, warnt Müller-Steinhagen. Für die TU Dresden, die sich als Elite-Uni bewirbt, wäre dies sehr problematisch, nicht weniger für Leipzig. Uni-Rektorin Beate Schücking kritisiert noch härter: Schon jetzt liege Sachsen bundesweit im letzten Drittel bei der Finanzierung seiner Hochschulen, schreibt sie. Während andere Bundesländer moderat ausgebaut hätten, kürze Sachsen. Nicht anähernd würde es so möglich, die geforderte Konkurrenzfähigkeit zu erreichen. Während die Uni Leipzig jährlich 248 Millionen Euro bekommt (2009), erhält Heidelberg 345 Millionen Euro. Diese hat 2856 Stellen, Leipzig nur 2100. „Diese Stellungnahmen sind eine einzige Ohrfeige für das Wissenschaftsministerium“, sagt Karl-Heinz Gerstenberg, hochschulpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag. Ihm waren die Dokumente zugegangen. „Wir unterstützen die Hochschulleitungen in ihrer Kritik.“ Die Grünen hatten einen eigenen Gesetzentwurft erarbeitet. Dieser sah die Beibehaltung der Gelder und Stellen vor. (SZ/sts)