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Version vom 9. Dezember 2009, 02:30 Uhr
Aufruf des FSR Maschinenwesen am 24. November 2009 13:41
Hallo liebe FSRler,
wir ja sicher wisst, hält die Besetzung des POT 81 weiter an. Leider wird dort konstruktive Arbeit weiterhin durch gewisse Leute behindert, die nicht argumentative Diskutieren wollen. Nach absprachen mit den Organisatoren der Besetzung daher folgende Bitte: Motiviert euch und eure Studenten dazu,sich selbst mit einzubringen, damit die "Berufsdemostranten" nicht weiterhin jede tagelange harte Arbeit zu nichte machen. So könnten wir es schaffen, dass die ganze Sache noch ein gutes (und vernünftiges) Ende findet, indem Politik und Uni anfängt, die gemachten Fehler auszubessern.
Ich hoffe ich nerv euch nicht zu sehr mit der Mail ^^
Gruß Thomas Schmalfuß
Stellungnahme des Fachschaftsrat Maschinenwesen zur Besetzung des Hörsaals Potthoff-Bau 81
Der FSR MW begrüßt prinzipiell das Engagement von Studenten für eine bessere Bildung. Dennoch können wir die Besetzung des Hörsaals im Potthoff-Bau zum momentanen Zeitpunkt nicht unterstützen, da wir die Art und Weise, wie diese Aktion gegenwärtig umgesetzt wird, zum Teil als unangebracht und nicht zielführend betrachten!
Konkret kritisieren wir an der Aktion
- das Beschmieren des Mahnmals vor dem Schumann-Bau sowie von historischen Gebäuden auf dem gesamten Campus.
- den Zigaretten- und Alkoholkonsum im Hörsaal. Dies widerspricht zum einen der Hausordnung, zum anderen lassen Bereitstellung und Konsum alkoholischer Getränke, die Glaubhaftigkeit und Ernsthaftigkeit der Besetzter, aus unserer Sicht fraglich erscheinen.
- die derzeit chaotische Organisation. Es ist sehr schwierig für konkrete Sachverhalte den richtigen Ansprechpartner zu finden, sofern es überhaupt einen gibt.
- die Verbreitung eines offiziell wirkenden Schreibens, welches vorgibt, dass Studiengebühren erhoben werden sollen. Dies verwirrt und verunsichert die Studenten unnötig und führt eher zu einer Ablehnung der gesamten Aktion durch die Studentenschaft.
- die spärliche Informationspolitik. Die wenigsten Studenten wissen, welche Ziele konkret mit dieser Aktion verfolgt werden. Es wird zwar in vielfältiger Weise auf die Aktion aufmerksam gemacht, doch fehlen bisher erkennbare Inhalte.
- die späte und bisher unzureichende Kommunikation mit den Fachschaftsräten und dem Studentenrat. So werden von einem sehr kleinen Personenkreis Forderungen erarbeitet, die den Anspruch erheben für die gesamte Studentenschaft zu sprechen, ohne dass deren gewählte Vertreter mit einbezogen werden.
- die Außenwirkung der Besetzung. Durch einzelne Schlagworte, Aktionen und Forderungen wird die Besetzung von vielen Studenten einer politischen Richtung zugeordnet, mit der sie sich nicht identifizieren können. Dies führt zu Desinteresse bis hin zur Ablehnung bei der Studentenschaft, was nicht Sinn dieser Besetzung sein kann.
Auch der Stand der bisher erarbeiteten Forderungen der Besetzer ist aus unserer Sicht nicht tragbar. So sind viele der gestellten Forderungen sehr allgemein gehalten, beispielsweise „mehr Geld für Bildung“. Auch sind mehrere Forderungen nicht verständlich und werden nicht weiter erklärt, wie z.B. „Abschaffung der Leistungsselektion“. Zudem ist es aufgrund der Organisationsstruktur der Besetzer schwierig an entsprechende Informationen zu gelangen. Zum Beispiel können konkrete Nachfragen zu einzelnen Forderungen meist nur von Mitgliedern der sogenannten „AG Forderungen“ beantwortet werden, welche nicht immer im besetzten Hörsaal anzutreffen sind. Weiterhin sind bisher noch keine Details zu den einzelnen Forderungen ausgearbeitet, so dass die meisten Ziele der Aktion nur in Form von Schlagworten oder einem kurzen Satz existieren. Auch Umsetzungs- oder Verbesserungsvorschläge existieren bisher nicht.
Folgende Forderungen werden vom FSR MW nicht unterstützt:
- Die Abschaffung der Leistungsselektion und Positionierung gegen Elitenbildung
- Diese Forderung kann sehr weit ausgelegt werden und ist in den meisten Interpretationen nicht tragbar
- Die Möglichkeit, frei gewählte Studieninhalte aus anderen Fakultäten in den eigenen Studiengang zu integrieren
- Dies ist nur innerhalb eines begrenzenden Rahmens sinnvoll
- Zulassungsbeschränkungen abschaffen
- Vereinfachte Zulassung von Menschen ohne Hochschulreife
- Lernendenentgeld
- Bildung als Selbstzweck erhalten, nicht nur als Ausbildung für die Wirtschaft und nicht nur die Ausrichtung auf Leistung.
- Hierfür existiert die Möglichkeit des Gasthörens
- Abschaffung von Zivil- und Bundeswehrdienst
- Diese Diskussion steht in keinem Zusammenhang mit der Bildungspolitik
- Richtlinien zum Klimaschutz für die Institute und verstärkte, interdisziplinäre Forschungsbemühungen zum Thema
- Dies ist zwar eine nachvollziehbare Forderung, sie passt aber nicht zum restlichen Rahmen
- Die Waffenindustrie und Geheimdienste nicht in die Universität einladen
- Firmen wie EADS sind auch im zivilen Bereich ein wichtiger Arbeitgeber
- Akkreditierung auch von Studiengängen die abgeschafft werden - um die erworbenen Abschlüsse zu stärken
- Dies kostet viel Geld und bringt keinen wirklichen Nutzen. Beispielweise wird kein Arbeitgeber darüber recherchieren ob der Studiengang eines Bewerbers akkreditiert wurde oder nicht.
- Wir fordern Räumlichkeiten an der Universität, in denen Studenten die Möglichkeit haben, selbstbestimmt verwaltet hochschulpolitische, kulturelle und soziale Arbeit zu betreiben.
- Dies ist zwar eine gute Forderung, doch besteht diese Möglichkeit bereits in Form von StuRa-Baracke und FSR-Büros.
- Verbesserung der Verkehrssituation auf dem Campus.
- Die Verkehrsmittel sind nach unserer Einschätzung gut ausgebaut und werden momentan auch noch verbessert.
Aus diesen Gründen stellen wir folgende Forderungen an die Besetzter des Hörsaals:
- Distanzierung seitens der Besetzer von allen vandalistischen Aktionen, insbesondere der Beschmierung von Denkmälern und denkmalgeschützten Gebäuden.
- Distanzierung und Richtigstellung von bewusst verbreiteten Fehlinformationen.
- Schnellstmögliches Ausformulieren der Ziele der Hörsaalbesetzung, damit eindeutige Forderungen entstehen, die keine Fehlinterpretation mehr möglich machen. Zu diesem Zweck sollte auf populistische Schlagwörter verzichtet werden sowie alle Forderungen eine Erklärung mit Gründen und Zielen beinhalten.
- Einhaltung der Hausordnung der TU-Dresden sowie die Unterbindung der Ausgabe und des Konsums alkoholischer Getränke.
- Bestimmung eines oder mehrerer Sprecher, die z.B. als Ansprechpartner für die Hochschulgremien fungieren.
- Intensivierung und Verbesserung der Kommunikation mit den Medien durch z.B. Weiterleitung von Bildern und aussagekräftigen Artikeln.