Erklärung Lehrender zur Räumung der Universität Frankfurt: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 4. Dezember 2009, 19:19 Uhr
Erklärung Lehrender der Goethe-Universität Frankfurt zum Vorgehen des Präsidiums gegen die Alternativveranstaltungen im Rahmen des Bildungsstreiks und die Räumung des Casinos des IG Farben-Hauses Als Lehrende der Goethe-Universität Frankfurt missbilligen wir die vom Präsidium getroffene Entscheidung zur polizeilichen Räumung der Universität und den gewaltsamen Abbruch der Alternativveranstaltungen von Studierenden und DozentInnen im Rahmen des Bildungsstreiks. Die in der Begründung vorgebrachten Argumente bezüglich der Sachbeschädigungen rechtfertigen nicht die gewaltsame Auflösung von selbstorganisierten Lehrveranstaltungen durch ein Polizeikommando. Die Räumung stellt einen nicht akzeptablen Eingriff in die Freiheit von Forschung und Lehre dar. Die ausschließliche Fokussierung auf „Vandalismus“ dient einzig der Delegitimierung und Kriminalisierung des Protests und lenkt von den intensiven inhaltlichen Auseinandersetzungen ab: Bildung braucht Zeit und Raum. Dies zu organisieren war Ziel der Besetzer/innen des Casinos des IG Farben-Hauses. Sachbeschädigungen sind von der Mehrheit der Besetzer_innen weder unterstützt noch gutgeheißen worden. In über 70 Workshops haben sich Studierende und Lehrende mit dem dringenden Anliegen einer Analyse und Bewertung der Hochschulreformen sowie der Studien-, Lehr- und Forschungsbedingungen an unserer Universität auseinandergesetzt. Dem von ihnen in Gang gesetzten, notwendigen Diskurs hat sich das Präsidium entgegen aller Behauptungen entzogen. Wir wenden uns entschieden gegen die konfrontative Haltung und Missachtung der Anliegen der Beteiligten des Bildungsstreiks und fordern die sofortige Einstellung der strafrechtlichen Verfolgung von Studierenden und Dozent/innen. Wir fordern die Universitätsleitung auf, die Aktivitäten im Rahmen des Bildungsstreiks nicht mehr zu behindern. Frankfurt, den 3.12.2009
- ErstunterzeichnerInnen:
- Christoph Bauer
- Dr. Kendra Briken
- Dr. Oliver Brüchert
- Dr. Sonja Buckel
- Simone Claar
- Prof. Dr. Alex Demirović
- Prof. Dr. Andreas Eis
- Juliane Hammermeister
- Prof. Dr. Joachim Hirsch
- Johanna Hoerning
- Dr. Stefanie Hürtgen
- Dr. Dirk Martin
- Susanne Martin
- Prof. Dr. Frank Nonnenmacher
- Dr. Nadja Rakowitz
- Margit Rodrian-Pfennig
- Dr. Martin Saar
- Prof. Dr. Thomas Sablowski
- Dr. Jens Wissel
- Dr. Claudia Wucherpfennig
- Wir bitten um die Unterstützung dieser Erklärung.
- UnterstützerInnen melden sich bitte bei Thomas Sablowski, sablowski@soz.uni-frankfurt.