Erklärung des Plenums des besetzten Hörsals 1A der FU Berlin
Liebe Mitbesetzer_innen, Streikende, Student_innen,
Erklärung des Plenums des besetzten Hörsals 1A der FU anläßlich der Gewaltanwendungen in vielen Städten und insbesondere der Festnahmen auf den Demonstrationen am 17.11 in Wiesbaden, Essen und Bochum, sowie der Räumung der Uni Bonn:
solidarische Grüße an alle Opfer von Repression aus der FU Berlin. Schon seit einer Woche halten wir den Hörsaal 1A besetzt. Mit diesem Protest richten wir uns gezielt gegen die bisherige Bildungspolitik und haben eine Plattform geschaffen, in der wir für eine bessere Bildung kämpfen und gemeinsam Forderungen erarbeiten können.
Im Rahmen der Großdemonstrationen am 17.11 haben wir, wie viele andere in Deutschland und Europa auch, den Protest lautstark auf die Strasse getragen. Leider kam es dabei in vielen Städten zu nicht nachvollziehbarer Repression und Gewalt seitens der Polizei. Vor allem die Festnahmen in Wiesbaden, Essen und Bochum verurteilen wir aufs Schärfste. Mit Wut und Unverständnis blicken wir auf den Einsatz von körperlicher Gewalt gegenüber Demonstrant_innen. Schüler_innen, Azubis und Student_innen, welche friedlich für eine bessere Bildung demonstrieren, mit Knüppeln und Pfefferspray zu antworten, zeigt in welcher Lage sich Deutschland befindet. Anstatt sich dem konstruktiven Dialog zu stellen, setzt die Politik auf eine Mischung aus Abschreckung und Gewalt. Sammeln von Daten, Kontrollen des persönlichen Besitzes, Abfilmen und Gewalt sind Maßnahmen, welche Bildungsproteste kriminalisieren und massiv einschränken. Wir fordern die Politik auf, jegliche Repression gegenüber studentischen Protesten zu unterbinden! Wir weisen ausdrücklich auf die Legitimität unserer Proteste und fordern die Anerkennung unserer Rechte.
Auch in Bonn kam es wenige Stunden nach Besetzung des Hörsaals zu einem Polizeieinsatz, durch den die Besetzung vorzeitig beendet wurde. Betroffen sind nicht nur die Geräumten, sondern die Besetzer_innen aller Hörsäle. Damit beweisen die Verantwortlichen der Bonner Uni und der Politik ein weiteres Mal ihre Ignoranz gegenüber notwendigen politischen und sozialen Änderungen.
In unseren Augen ist jede Form der Unterdrückung des studentischen Protests, sei es durch Räumung, Anwendung von Gewalt oder sonstiger Repression absolut zu verurteilen und richtet sich gegen alle, die protestieren.
Für Solidarität und freie Bildung!
Kontakt Besetzer_innen FU-Berlin
E-Mail: fuberlinbrennt (_bei_) gmail.com
Homepage: bildungsstreik-berlin.de / unsereunis.de
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