Situation der sächsischen Hochschulen

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Hier soll die Situation der sächsischen Hochschulen, auf den Stand Mitte 2010, also vor der Kürzungswelle des Doppelhaushalts 2011/2012 dargestellt werden. Die Beschreibung der Situation erfolgt im wesentlichen Anhand von Zahlen und Beispielen die die TU Dresden betreffen, die Situation an den anderen sächsischen Hochschulen ist aber vergleichbar

Entwicklung der der Personalausstattung und Betreuungsverhältnisse

Nach der friedlichen Revolution hat die TU Dresden einen rasanten Veränderungsprozess gemeistert, die Zahl der Studenten hat sich verdreifacht, die inhaltliche Ausrichtung hat sich von einer reinen technischen Ausrichtung zur Volluniversität geändert, es wurden ganze Fakultäten neugegründet oder assimiliert. Die Zahl der Studienanfänger erreichte mit knapp 100000 im Jahr 2003 einen demografisch bedingten Höhepunkt[1]. Im Moment haben die Studierendenzahlen ein Plateau von 35000 erreicht. Für Sachsen wird erwartet das die Zahl der Studienanfänger (ohne Migrationsgewinne im Rahmen des Hochschulpakts 2020) sich 2015 und darüber hinaus in etwa im Rahmen 11.100 bis 12.800 bewegt[2]. Dazu kommen noch etwa 20000 Studienplätze die Sachsen in Rahmen des Hochschulpakts 2020 zugesichert hat, wenn man von einer durchschnittlichen Studiendauer von 4 Jahren ausgeht, entspricht ca 5000 Studienanfängern zusätzlich. Für die TU Dresden bedeutet das in Zukunft (wenn man einen Anteil von etwa 40 % ausgeht) bis zu 7000 Studienanfängern. Vergliechen mit den 10000 Studienanfängern 2003 ist das keine dramatische Abnahme, insbesonder wenn man die flächendeckende Überlastung[3] der meisten Struktureinheiten in den Jahren nach 2003 und den immer noch andauerenden Abbau von Stellen bedenkt. Diese Zahlen sind nur eine sehr grobe Schätzung und mit Unsicherheiten was etwa die Studierneigung, die Migration und die Studiendauer betrifft behaftet, es zeichnet sich aber deutlich ab das es keineswegs zu einer automatischen Verbesserung der Situation der Lehre kommen muss.

Auf der Seite des Personals ist eine genau gegenläufige Entwicklung feststellbar; die Zahl der Stellen sank von 6800 (allein an der TU, ohne, Verkehrswissenschaften oder Medizin) direkt nach der Wende auf unter 4000 Heute (mit Jura, Medizin, Philosophischer Fakultät, Verkehrswissenschaften). Es ist ein großer Sprung unmittelbar nach der Wiedervereinigung auszumachen, der zu einen kleinen Teil auf mangelnde fachliche oder politische Eignung zurück zu führen ist [5], zum übergroßen Teil aber auf die strukturellen Veränderungen. In der ersten Hälfte der neunziger Jahre erfolgten verschiedene strukturelle Vergrößerungen der TU bei gleichzeitig anhaltenden Personalabbau. Nach diesen Umbrüchen folgte ein langsamere aber stetiger Abbau von Stellen bis Heute. Die Vergleichbarkeit ist angesichts der vielen strukturellen Änderungen natürgemäß nicht sehr hoch, nichtsdestotrotz sind aber deutlich mehr Struktureinheiten neugeschaffen oder integriert als abgeschafft wurden. Es lässt sich ein deutlicher negativer Trend ableiten, der aber durch Strukturänderungen überlagert ist.[1][4][5]

  • Grafik Stellen und Studenten
  • Grafik Betreuungsquote

Privatisierung

  • uniklinik
  • Catering
  • Fremdsprachen
  • Drittmittel

Verweiße

[1] statistische Jahresberichte der TU Dresden

[2] Hochschulen im demografischen Wandel ‒ Die Lage in Sachsen, KILLISCH, LENZ

[3] Lehrberichte TU Dresden

[4] Symposium ‒ Zur personellen und strukturellen Erneuerung an der TU Dresden nach 1990

[5] Geschichte der TU Dresden, 1828-2003, POMMERIN