Statistik-Tricksereien von Frau Schavan und der Bundesregierung

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Hallo zusammen,

ich möchte Euch auf eine statistische Trickserei aufmerksam machen, die ich in anderer Funktion auch bereits als Pressemitteilung veröffentlicht habe. Wir ihr eventuell mitbekommen habt, hat das Statistische Bundesamt die neuen Studienanfängerzahlen veröffentlicht, welche auch die Bildungsministerin immer wieder zur Argumentation nutzt.

Am 9. Dezember gab es dazu nun eine offizielle Pressekonferenz und das Begleitmaterial ist mittlerweile auf der Homepage einsehbar: http://www.destatis.de

Wie mir ein Anruf beim Statistischen Bundesamt nocheinmal bestätigte, sind die 423.400 StudienanfängerInnen nicht alle Erstsemesterstudierende. Es werden auch Studierende die einen Master- oder Promotionsstudiengang neu anfangen und zuvor NICHT an der Hochschule eingeschrieben waren mitgezählt. Außerdem eröffnet das Begleitmaterial eine besondere Fälschung des Landes Baden-Württemberg. Dort wurden die Berufsakademien kurzerhand in Hochschulen umgewandelt und 10.000 StudienanfängerInnen neu hinzugezählt. (siehe auch Uni-Spiegel)

Die tatsächliche AnfängerInnenzahl im Erststudium zeigt Schaubild 6. Demnach fangen lediglich um die 350.000 Studierende als tatsächliche Erstsemester ein Studium an. Aktuelle Zahlen für 2009 liegen hier dem Bundesamt noch nicht vor.

Angesichts dieser Tricksereien werden wir auch in Zukunft immer neue Superlative von Studienanfängerzahlen erleben. Denn die Zahl derjenigen, welche nach dem Bachelorabschluss zunächst eine Berufsphase einlegen und erst im Anschluss einen Master anstreben, wird meines Erachtens ansteigen. Deshalb müssen wir jetzt massiv gegen diese Täuschung angehen.

Beste Grüße