Kritik an Exzellenzinitiativen

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aktuelle Situation

  • Im Zuge der Exzellenzinitiative wurden in Deutschland einige Universitäten mit "besonders guter" Forschung ausgezeichnet. Diese Universitäten erhalten zusätzliche Unterstützung seitens des Bundes. Andere Universitäten gehen dabei nicht nur "leer" aus, sie werden im Vergleich zu den "Exzellenzunis" noch weiter degradiert.
  • [1] Exzellentinitiativen fördern Universitäten, denen es sowieso schon gut geht.

Forderungen

  • Abschaffung der Exzellenzinitiative in ihrer jetzigen Form.
  • Ausfinanzierung aller Universitäten mit Hilfe des Bundes statt nur einzelne Standorte zu fördern.

Begründung

  • Die Schere zwischen "guten" und "schlechten" Unis wird dadurch vergrößert
  • Die Lehre wird nicht berücksichtigt, die Studienbedingungen durch die Initiative nicht verbessert.
  • Da bei der Auswahl der Exzellenzcluster, Graduiertenschulen und Zukunftskonzepten ausschließlich Forschungsleistungen berücksichtigt werden und die zusätzliche Förderung fast ausschließlich der Forschung zugute kommt, besteht die Gefahr der Aufteilung in reine Forschungs- bzw. Lehrunis. Dadurch wird die gesetzlich geforderte Einheit von Forschung und Lehre gefährdet(s. Exzellenzvereinbarung).

Weitere Infos

  • Förderlinien

Die Exzellenzinitiative umfasst insgesamt drei Förderlinien: Graduiertenschule, Exzellenzcluster sowie Zukunftskonzepte.

    • Graduiertenschule

Die Förderlinie Graduiertenschulen dient der Ausbildung von Doktoranden in einem eingegrenzten Themenspektrum unter exzellenter wissenschaftlicher Begleitung und hervorragenden Randbedingungen. Die Forschung der beteiligten Professoren tritt in den Hintergrund, während die Forschung der Doktoranden im Vordergrund steht. Für jede Graduiertenschule stehen pro Jahr ungefähr eine Million Euro zur Verfügung.

    • Exzellenzcluster

Die Exzellenzcluster genannte Förderlinie der Exzellenzinitiative stellt die wissenschaftliche Forschung zu einem weitergefassten Themenkomplex an einem Standort in den Vordergrund und wird mit ca. 6,5 Mio. Euro pro Jahr gefördert. Es geht nicht darum, ein bestimmtes Teilgebiet eines Faches zu bearbeiten, sondern vielmehr 25 hervorragend ausgewiesene Wissenschaftler zu einem Thema von gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Relevanz zusammenzubringen, das gemeinsam bearbeitet wird. Dabei sind strukturelle Auswirkungen auf das organisatorische Gefüge einer Universität ausdrücklich gewollt.

    • Zukunftskonzepte

Das Zukunftskonzept beschreibt die langfristige Entwicklung einer Universität in der Forschung. Es umfasst die Fokussierung auf bestimmte Themengebiete, die Zieldefinition für die gesamte Universität sowie die Beschreibung des Weges dorthin – also der strategischen Entwicklung. Eine erfolgreiche Bewerbung setzt die Einwerbung von mindestens einem Exzellenzcluster und einer Graduiertenschule voraus. Die neun für ihr Zukunftskonzept ausgezeichneten Hochschulen werden allgemein als "Eliteuniversitäten" bezeichnet.