Diskussion:AG Streikzeitung

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Artikel

Entwicklung der Proteste

So liebe Leute, hier mein erster Entwurf für den Artikel Entwicklung der Proteste. Wird sicherlich nochmal überarbeitet, deshalb schreibt Feedback. Hannes

Besetzte Unis in ganz Europa - Wie konnte es so weit kommen?

Seit in Wien im Oktober erst die Aula der Akademie der bildenden Künste und wenige Tage später das Audimax der Universität, immerhin der größte Hörsaal Österreichs, besetzt wurden, breitet sich die Streikwelle in ganz Europa aus. Inzwischen sind allein in Deutschland Unigebäude in mehr als 60 Städten besetzt. Dazu kommen zahllose weitere Besetzungen beispielsweise in der Schweiz, Frankreich, der Tschechischen Republik, Kroatien, England und selbst den USA. Doch die aktuellen Proteste haben nicht erst in diesem Semester begonnen. Und die damaligen Themen haben nichts von ihrer Relevanz eingebüßt. So wurden bereits Anfang der 90-er Jahre aufgrund der geplanten Einführung von Studiengebühren bundesweit Universitätsgebäude besetzt. Und auch die Einführung des Bachelor/Master Systems an deutschen Hochschulen haben die Studierenden nicht einfach hingenommen. Der bisherige Höhepunkt der studentischen Proteste aus Dresdner Sicht war allerdings 2007. Aufgrund der Novellierung des sächsischen Hochschulgesetzes, welches unter anderem die studentische Mitbestimmung massiv reduzierte, gingen in Dresden mehr als 10000 Studierende und andere Sympathisierende aus ganz Sachsen auf die Straße um gegen diese Gesetzesnovelle zu demonstrieren. Und genau wie heute wurde versucht die Studierenden durch die Ankündigung von "Nachbesserungen" ruhig zu stellen. Und genau wie heute beschränkten sich diese Veränderungen auf Kleinigkeiten. Auch bei den aktuellen Protesten versucht die Politik uns mit kleinen Änderungen zu beschwichtigen. Dabei sind die Kritikpunkte in ganz Europa ähnlich. Überall werden die Entwicklung der Bildung zu einem reinen Wirtschaftsgut, die systematische Abschaffung von Demokratie und Mitbestimmung sowie die Einschränkung der flexiblen Studiengestaltung kritisiert, um nur einige Punkte zu nennen. Bisher wurden die Forderungen von Hunderttausenden Menschen im ganzen Land und in ganz Europa nach einer Verbesserung der Bildungssystems entweder ignoriert oder es wurde versucht durch Hinhaltetaktiken und das Versprechen von Nachbesserungen die Kritiker zum Schweigen zu bringen. Daher ist die nun stattfinde Besetzungswelle nur die konsequente Fortsetzung der bisherigen Proteste, um unserer Stimme endlich mehr Gehör zu verschaffen und um von den politischen Machthabern endlich ernst genommen zu werden.

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Warum Besetzung?

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wer bestimmt, was du lernst?

lernen ist ein existenzielles grundbedürfnis des menschen. am lernfreudigsten und kreativsten sind kleine menschen. allerdings belegen viele pädagogische studien, dass die kreativität (eng verknüpft mit dem lernen) von kindern im alter von ca. 7 jahren, also nach der einschulung, schlagartig abnimmt. warum hemmt die schule das lerninteresse, wo sie doch eigentlich eine institution darstellt, die zum lernen da ist? nein – 1.)niemand muss (oder kann!) zum lernen gebracht werden, 2.)lernprozesse würden auch (schneller, lebensnah, wie „beiläufig“) ohne schulen ablaufen. aber wozu existiert dann die schule? sie hat nicht nur die funktion der wissensvermittlung, sondern auch einen „erziehungsauftrag“. dieser geht von den zu-bildenden (noch unvollständigen) menschen aus, denen bestimmte werte/normen vermittelt werden sollen. was dabei als „normal“ oder „richtig“ angesehen wird, bestimmen politische/ wirtschaftliche/ wissenschaftliche eliten. schule/uni ist ein notwendiges instrument, um menschen hervorzubringen, die ein „allgemeinwissen“ (wer legt eigentlich fest, was alles dazugehört? du?) haben und die sich in die bestehende gesellschaft einfügen. natürlich sollen wir „kritisch denken“, gerne, aber bitte nur in einem bestimmten rahmen, der die gesellschaftlichen verhältnisse unhinterfragt lässt. die schule, wie auch später die uni, lehrt uns konkurrenzdenken (selektion an einigen zwischenstationen, solidarität zahlt sich nicht aus), lehrt uns, dinge und menschen zu bewerten, weil wir selbst ständig bewertet werden (straf-/belohnungssystem der benotung), diszipliniert uns solange, bis wir uns selbst und gegenseitig kontrollieren. wir werden auf leistungsdruck und verwertung trainiert, um später auf die arbeitswelt vorbereitet bzw. „nützlich“ zu sein. Vor allem verinnerlichen wir auch die hierarchischen strukturen, die die ganze gesellschaft und bildungsinstitutionen im besonderen durchziehen. solche dinge sind leider der prägendste, obwohl unausgesprochene, lernstoff. so betrachtet stimmt die aussage, dass wir „fürs leben lernen“...

die gängigen formen der wissensvermittlung beschränken das lernen auf einen bestimmten ort und eine bestimmte lebensphase und schaffen so eine künstliche trennung von lernen und leben. vollkommen umständlich ist auch die mühselige aufsplittung des leben-lernens in einzelne, für alle bindende, lerninhalte. wie unglaublich produktiver (und spaßiger) wär denn das, wenn jede*r sich genau aneignen oder erforschen könnte, was sie gerade brennend interessiert, was ihm nützlich erscheint oder lust bereitet? die form sollte auch selbst wählbar sein (frontalunterricht im verhältnis 1:30 ist ja wohl nicht die sinnvollste) - lernwege sind nun mal individuell...

Insofern ist es dringend notwendig, die bildungsproteste nicht als einzelphänomen zu betrachten, sondern in einen größeren kontext zu stellen, die rahmenbedingungen zu hinterfragen und emanzipatorische prozesse in gang zu setzen. denn warum laufen die dinge an schulen und unis so, wie sie laufen? jedenfalls nicht, weil alle zu doof oder zu faul sind, das lernen vernünftiger zu organisieren oder angenehmer zu gestalten, sondern weil die dinge einen sinn haben. ja, es ist absichtlich so, wie es ist! gäbe es wirklich eine andere lernkultur ohne zentralisierte (und so kontrollierbare) lern-orte, gäbe es viele viele neugierige, kreative, selbstorganisierte menschen/gruppen – wie könnte dann ein solches gesellschaftskonstrukt, wie wir es haben, auch nur einen tag länger bestehen bleiben?

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Vollversammlung

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Konkrete Forderungen

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Mitbestimmungsdilemma

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4 Studenten sitzen im zukünftigen Senat, der insgesamt 21 Mitglieder hat. Davon sind noch 6 Mitglieder, die sonstige und akademische Mitarbeiter vertreten und 11 Hochschullehrer.

[Wahlergebniss 2009] [Neuwahl 2009]

So machst du mit

Auch du siehst Probleme in deinem Studiengang?

Auch du hast Lust, dich aktiv für Verbesserungen einzusetzen?

Weißt aber nicht wie?

Das geht ganz einfach!

Komm' einfach vorbei. Im POT81 kann prinzipiell jede und jeder mitmachen und sich einbringen, solange er oder sie hier keine menschenverachtenden Meinungen verbreiten will. Es spielt keine Rolle, ob du hier nur vorbeikommst um einen Kaffee zu trinken, oder ob du bei uns einziehen willst, ob du dich noch nie mit (Hochschul-)Politik beschäftigt hast, oder dich seit Jahren im StuRa beteiligst.


Um dich erstmal nur zu informieren, kannst du dir das Wiki anschauen (www.pot81.de). Wenn dir das zu kryptisch ist, kannst du gerne jederzeit vorbei kommen und in anregenden Gesprächen Fragen loswerden. Oder du kommst direkt zu einem der abendlichen Plena (jeden Tag um 20:00). Dort wird besprochen und diskutiert, was momentan so ansteht. Außerdem werden dort die aktuellen Entwicklungen der Arbeitsgruppen (AGs) vorgestellt. Allerdings gibt es auch AGs, die sich nicht im Plenum vorstellen, beispielsweise Presse, Mobi, Programm und Vokü (Volxküche). Aber auch diese AGs freuen sich über tatkräftige Hilfe. Da kommst du ins Spiel, denn grundsätzlich kannst du dich in allen AGs einbringen. Zum Beispiel kannst du in der AG Ziele und Forderungen die Probleme in deinem Studiengang angehen, mit der AG Mobi kreative Transparente malen, oder mit der AG Vokü Gemüse schnibbelst. Außerdem kannst du am Programm teilnehmen, oder es sogar bereichern, indem du mit deiner Band, Theatergruppe oder Ähnlichem auftrittst, einen Vortrag hältst, einen Workshop anbietest oder dir einen wünschst.


Oder sind dir hier einfach zu viele (oder zu wenige) Hippies?


Dann komm' vorbei und änder' das!

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Wie besetze ich meine Uni?

Wie bei so vielen Sachen muss die Initiative vom Staat kommen. Selbst die motiviertesten Besetzer*innen und die beste Infrastruktur bringen nichts, wenn der Staat nicht vorher für genug politischen Unmut gesorgt hat. Falls die politische Unzufriedenheit nicht für eine Besetzung ausreicht, solltet ihr jedoch nicht direkt die Flinte ins Korn werfen. Euch sind genügend Mittel gegeben, um die politischen Entscheidungen zu beeinflussen. Seid kreativ, macht Lobbyarbeit, geht auf die Straße und in die Parlamente. Besonders gutes Besetzungspotential schafft ihr mit der Durchsetzung der folgenden Forderungen in den Parlamenten:

  • Studiengebüren
  • Modularisierung der Studiengänge
  • Beschneidung der studentischen Mitbestimmung
  • Elitenbildung

Wir haben das große Glück, dass im Zuge der Bologna-Reformen von der Wirtschaftslobby großartige Arbeit geleistet wurde. Die Wirtschaft ist die Freundin der Besetzenden.

Wenn also die gesellschaftlichen Grundvoraussetzungen erfüllt sind, sollte mit der Auswahl der Besetzer*innen angefangen werden. Dafür sollte man sich mit der Frage beschäftigen: Wer ist eigentlich alles Besetzer*in? Die Antwort ist: Alle Studierenden sind potentielle Besetzer*innen. Alle Studierenden haben das Potential Hörsäle zu besetzen. Wer schon einmal in einer Statistik-Vorlesung war, kann ein Lied davon singen. Und sollte das auch machen. Mit Liedern lässt sich nämlich leicht ein mitreißendes und unhinterfragtes Medienbild schaffen. Viel Pathos, einprägsamer Text, Arbeiterliedmelodie drüber und fertig.

Wichtig ist allerdings, dass die Besetzenden nicht mitbekommen, dass in dem besetzten Hörsaal keine Lehrveranstaltungen mehr stattfinden. Sonst würden sie sofort in die Mensa abhauen und dort weiterbesetzen. Das Mittel der Wahl sind Plena. Während eines Plenums fühlen die Studierenden sich wie in einer großen Übung und diskutieren fleißig mit, bis die Anwesenheitsliste sie erreicht, oder das Plenum zuende ist. Daher sollte hier auf eine Anwesenheitsliste generell verzichtet werden.

Aber selbst die besten Besetzenden halten nicht lange durch, wenn die Infrastruktur nicht stimmt. Also, jede Menge Bier herbeikarren und jeden Abend feiern, bis der Sicherheitsdienst kommt. Das hat den weiteren Vorteil, dass die meisten Studierenden bis zum nächsten Plenum nicht aus dem Bett kommen, sich dann wieder in einer Übung wähnen und vergeblich auf die Anwesenheitsliste warten. Außerdem bewirkt der Alkohol, dass die Besetzenden die Besetzungssituation nicht hinterfragen. Denn nichts ist schädlicher als Besetzer*innen, welche die Besetzung in Frage stellen. Der durch den Alkohol hervorgerufene Verlust von Gehirnzellen unterstreicht außerdem die Kritik am Bildungssystem.

Alles bereit? Dann auf zur Uni!

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Was ist Bildung

Alma mater oder der Nürnberger Trichter aus Bologna? (Was ist Bildung? was ist das Problem der Universitäten? Was könnte eine Lösung sein?)

Bildung und Humboldt sind in aller Munde, Diskussionen über Bachelor und Master, Gedenkminuten für das alte Diplom, Aufstand gegen die Kommerzialisierung der Bildung stehen an der Tagesordnung. Aber was eigentlich ist Bildung?

Bildung ist mehr als nur die Anhäufung vom fachspezifischem Wissen. Bildung ist auch mehr als das bloße Vernetzen von breitem Wissen. Sie ist die Bildung einer reifen Persönlichkeit. Bildung ist daher immer ganzheitlich: Ob mathematisches Denken, ob musisches Gefühl, ob das Sammeln von Lebenserfahrung im Ausland - all das lässt die Persönlichkeit reifen. Ein gebildeter Mensch kann wirkliche menschliche Verantwortung übernehmen und seine Kreativität schöpft er aus einem vielseitigen Pool.

Das impliziert, dass Bildung etwas Aktives ist, kein Konsumgut also, schon gar kein für Geld erwerbliches. Lehrvertrag abschließen, Lernstoff schlucken und Creditpoints sammeln reicht nicht! Bildung ist aktiv: Wer sich bilden will, muss selbstbestimmt sein, muss in die Welt gehen, muss sich ins kulturelle Leben mischen, ist befähigt, emanzipiert vom Alltagsdenken über Philosophie und Tagespolitik zu diskutieren oder einfach mit Muße ein Buch zu lesen, das nicht Prüfungsstoff ist � aber: Dazu braucht man Freiräume!

Im Ideal wurde die Universität betrachtet (lat. �Ganzheit aller Wendungen�) als ein solcher Schutzrahmen, in dem sich der Student ganzheitlich bilden konnte. Noch heute finden sich Überbleibsel davon: Studenten werden "immatrikuliert", was sich von lat. mater - �Mutter� ableitet. Die Universität, die alma mater, versorgt ihre Studenten-Kinder uneigennützig mit Mitteln und Sorgenfreiheit für das Wachstum. Dass sie das kann, dafür sorgt Vater Staat. Doch von diesem Ideal sind wir entfernter denn je. Vater Staat gibt Mutter Uni kein Geld mehr, die Mutter will sich als privatwirtschaftliches Unternehmen verstehen und nimmt das Geld von den Kindern, die nicht mehr reifen, sondern möglichst schnell gemästet und oft verschuldet an die Wirtschaft weitergereicht werden sollen. Vom Vater geschröpft, von der Mutter verlassen, werden sie zu young-professional Prostituierte der Wirtschaft: Für ein wenig Geld, für ein wenig Karriere, für ein wenig Zukunft. Arme Kinder hat das Land!

Wie alle Ideale, so hat auch das neohumboldtsche Bildungsideal eine Schwäche: Es macht die Rechnung ohne die Zeit. In Zeiten, als nur wenige studierten, konnte sich die Universität noch als universeller Hort der Bildung verstehen, doch der technisch-informationelle Fortschritt bringt eine immer größere Nachfrage an Studierten mit sich. Dienstleister und Spezialisten übernehmen das Feld, die Zahl der Berufe, für die man eine akademische Ausbildung braucht, hat stark zugenommen, mit dem Resultat, dass sich Universitäten füllen und langsam ein neues Profil bekommen: Statt Bildung nun Ausbildung. Von all diesen Millionen Studenten zu erwarten, dass sie sich nach humboldtschem Vorbild bilden sollen, wäre zuviel verlangt! Bildung war noch nie der Wunsch der breiten Massen. Für sie erscheint ein dreijähriger Bachelor vielleicht genau als das richtige. Für die Bildungsinteressierten (eindeutig in der Minderheit) ist die Luft allerdings dünn geworden.

Wäre es eine Lösung, die ehemalige Aufgabe der Universitäten nun durch neue Bildungsakademien zu ersetzen? Nein, sie würden nur von Leuten besucht werden, die schon soweit gebildet sind, dass sie ihren Bildungsbedarf sehen und eben diese Freigeister könnten es vermutlich in jedem System schaffen. Wichtig für die Gesellschaft ist jedoch, dass allgegenwärtig ein gewisses reifes Bildungsniveau vorherrscht. Wenn nun die Mittel für ein solches Studium fehlen, das die nötigen Freiräume schafft, wäre dann nicht ein studium fundamentale die Lösung? (Ein Jahr vor dem eigentlichen Studienbeginn universelle Grundlagen schaffen: Kunst, Musik, Mathematik, Naturwissenschaft, Literatur, Psychologie, Geschichte, Sprachen...) Ein Jahr ist wenig, aber es wäre sicher ein Anstoß in die richtige Richtung, in der Hoffnung, dass sich Menschen mit einem breiten Horizont die Freiräume auch schaffen! Jakob Kümmel

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Zittau/Görlitz

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LeserInnen-Briefe

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(Burschenschaften)

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(Wer sind wir?)

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