Sammlung der Argumente von Siegen, KSS und CHEstoppen
Hier eine Sammlung der Argumente von Siegen, KSS und CHEstoppen:
Inhaltsverzeichnis
Siegen
- Die Leistungen eines Faches in Forschung und Lehre lassen sich nicht à la Aktienkurse oder Bundesligatabellen darstellen. Das Profil und damit die Qualität einzelner Fächer differenziert sich nämlich horizontal statt vertikal: mit den in Forschung und Lehre jeweils gewählten inhaltlichen Akzenten. Die besondere Attraktivität der Siegener Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften liegt genau darin.
- Die geforderten Daten durch Fächer, Fachbereich und Verwaltung - für das CHE kostenlos - bereitzustellen, bedeutet einen erheblichen Aufwand. Das bindet Ressourcen, die anderweitig, nämlich für die tatsächliche Verbesserung von Forschung und Lehre dringend benötigt werden.
- Da es viele Zweifel an den Methoden und Kriterien des CHE-Ranking und an der willkürlichen Auswahl von Vergleichsparametern gibt, macht es wenig Sinn, hier weiter zu investieren.
- Ständiges Messen, Testen, Ranken im Bildungswesen führt dazu, dass ›gute Messergebnisse‹ als Handlungsziel von Bildungsinstitutionen überbewertet werden. Das ist alles andere als funktional. Es gibt aber dem rankenden Privatunternehmen die Möglichkeit, das öffentliche Bildungswesen faktisch zu steuern und es demokratischer Kontrolle zu entziehen.
- Das Ranking erzeugt, was es zu messen vorgibt: Ungleichheit zwischen den Hochschulen. Das Ranking fördert die Entkopplung von Forschung und Lehre und trägt damit zur Demontage der traditionellen Stärken des deutschen Hochschulsystems bei.
KSS
Weiterhin genügen die Kriterien des Rankings wissenschaftlichen Kriterien nicht. Es quantifiziert Lehre und Forschung in einer Weise, ohne inhaltliche Aspekte zu berücksichtigen. An dieser Stelle sollen nur einige von vielen Beispielen angeführt werden:
- bereits ab einer Rücklaufquote von 15 Studierenden werden die Antworten als repräsentativ bewertet.
- das Mittel der Bibliometrie, mit dem wissenschaftliche Publikationen bewertet werden, setzt rein auf die Quantität der Publikationen und Seitenzahlen. Der Erkenntniswert und Inhalt bleiben völlig unbeachtet. In manchen Fächern werden nur Monographien oder nur Artikel in Fachzeitschriften gewertet, die jeweils anderen Publikationen nicht berücksichtigt.
- in das Ranking fließen auch Fragen an die Studierenden zum Wohnort ein, die allerdings für die Qualität der Hochschulen (Lehre und Forschung) irrelevant sind.
- Erst- und Zweitsemester werden nicht befragt. So wird die Einbindung und Betreuung zu Beginn des Studiums nicht einbezogen.
- in das Ranking fließen Drittmittel pro Person ein. Dass deren Einwerbung durch diverse Faktoren benachteiligt wird (hohe Lehrbelastung, wenig Geld vom Staat) wird nicht berücksichtigt.
- wissenschaftliches und sonstiges Personal werden ausgespart.
CHE stoppen!
fair
Rankings dienen als Instrumente der Ökonomisierung von Bildung. Anstatt Bildung als Grundrecht und als öffentliches Gut zu begreifen, wird Bildung anhand von privatwirtschaftlichen Faktoren beurteilt. Kritisch ist dabei auch, dass Rankings als Instrument zur Verankerung eines unbeschränkten Wettbewerbes im Hochschulsystem dienen.
qualifiziert
Dies konnte die AQA – die Österreichische Qualitätssicherungsagentur nicht bestätigen und beteiligt sich seit 2008 nicht mehr am CHE-Hochschulranking. Die AQA erklärte in „derStandard“, die angelegten Kriterien des Rankings könnten keine umfassende Information über die Qualität einer Universität bieten und stellten nur einen Ausschnitt des Leistungsspektrums dar. Des Weiteren sei das CHE-Ranking aufgrund sehr geringer Stichproben statistisch gesehen nur begrenzt aussagekräftig. Zudem würden die Rahmenbedingungen der [...] Universitäten nur unzureichend erfasst. Auch die Schweizer Rektorenkonferenz verabschiedete sich 2007 aufgrund von methodischer Kritik vom Ranking, womit vorerst die Internationalisierung desselben einen Rückschlag erlitt.
informativ
In Deutschland beteiligen sich hingegen noch nahezu alle Hochschulen an den Ranking des CHE. Als Instrument zur Verbesserung der Qualität wird dieses aber kaum benutzt – vielmehr hoffen die Hochschulen durch das Ranking ihr Image verbessern zu können um dadurch einerseits mehr Studierende für die Hochschule begeistern und andererseits mehr Mittel einwerben zu können.