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Was ist Gewalt?
 
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"absichtliche Schädigung mit physischen Mitteln."(Fuchs i.d.B)
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  Die Gewalt herrscht dort
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  oder wo die Kritik nichts tun darf
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  und die Heiligen und die Hohen
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  mehr tun dürfen als reden
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  wo sie ihre Gegner einsperrt
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  und sie verleumdet
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  als Anstifter zur Gewalt
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  Das Grundgesetz der Gewalt
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  lautet: "Recht ist, was wir tun.
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  Und das was die anderen tun
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  das ist Gewalt!"
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  Die Gewalt kann man vielleicht nie
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  mit Gewalt überwinden
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  aber vielleicht auch nicht immer
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  ohne Gewalt
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(Erich Fried)

Version vom 4. Dezember 2009, 14:49 Uhr

Was ist ein Problem?

Was ist ein Konflikt?

Was ist Gewalt? "absichtliche Schädigung mit physischen Mitteln."(Fuchs i.d.B) "beabsichtigte Eingrenzung von Möglichkeitsräumen (Leben, Kultur, Sprache) anderer Menschen" (Frindte i.d.B) und die Berücksichtigung von Ausbeutung und Unterdrückung als deren Folge Armut als Gewalt anzusehen ist. (vgl. Galtung 1975)


Die Gewalt fängt nicht an

 wenn einer einen erwürgt 
 Sie fängt an 
 wenn einer sagt: 
 "Ich liebe dich: 
 du gehörst mir!" 
 Die Gewalt fängt nicht an 
 wenn Kranke getötet werden 
 Sie fängt an 
 wenn einer sagt: 
 "Du bist krank: 
 Du mußt tun, was ich sage!" 
 Die Gewalt fängt an 
 wenn Eltern 
 ihre folgsamen Kinder beherrschen 
 und wenn Päbste und Lehrer und Eltern 
 Selbstbeherrschung verlangen 
 Die Gewalt herrscht dort 
 wo der Staat sagt: 
 "Um die Gewalt zu bekämpfen 
 darf es keine Gewalt mehr geben 
 außer meiner Gewalt!" 
 
 oder wo die Kritik nichts tun darf 
 sondern nur reden 
 und die Heiligen und die Hohen 
 mehr tun dürfen als reden 
 Die Gewalt herrscht dort wo es heißt: 
 "Du darfst Gewalt anwenden!" 
 aber oft auch dort, wo es heißt: 
 "Du darfst keine Gewalt anwenden!" 
 Die Gewalt herrscht dort 
 wo sie ihre Gegner einsperrt 
 und sie verleumdet 
 als Anstifter zur Gewalt 
 Das Grundgesetz der Gewalt 
 lautet: "Recht ist, was wir tun. 
 Und das was die anderen tun 
 das ist Gewalt!" 
 Die Gewalt kann man vielleicht nie 
 mit Gewalt überwinden 
 aber vielleicht auch nicht immer 
 ohne Gewalt

(Erich Fried)