Diskussion:AG Streikzeitung: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Alle Studierenden haben das Potential Hörsäle zu besetzen. Wer schon einmal in einer Statistik-Vorlesung war kann ein Lied davon singen.und sollte das auch machen. Mit Liedern lässt sich nämlich leicht ein mitreißendes und unhinterfragtes Medienbild schaffen. Viel Pathos, einprägsamer Text, Arbeiterliedmelodie drüber und fertig. | ||
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+ | Wichtig ist allerdings, dass die Besetzenden nicht mitbekommen, dass in dem besetzten Hörsaal keine Lehrveranstaltungen mehr stattfinden. Sonst würden sie sofort in die Mensa abhauen und dort weiterbesetzen. Das Mittel der Wahl sind Plena. Während eines Plenums fühlen die Studierenden sich wie in einer großen Übung und diskutieren fleißig mit, bis die Anwesenheitsliste sie erreicht, oder das Plenum zuende ist. Daher sollte hier auf eine Anwesenheitsliste generell verzichtet werden. | ||
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+ | Aber selbst die besten Besetzenden halten nicht lange durch, wenn die Infrastruktur nicht stimmt. Also, jede menge Bier herbeikarren und jeden Abend feiern bis der Sicherheitsdienst kommt. Das hat den weiteren Vorteil, dass die meisten Studierenden bis zum nächsten Plenum nicht aus dem Bett kommen und sie sich dann wieder in einer Übung wähnen und vergeblich auf die Anwesenheitsliste warten. | ||
+ | Außerdem bewirkt der Alkohol, dass die Besetzenden die Besetzungssituation nicht hinterfragen. Denn nichts ist schädlicher als Besetzer*innen, welche die Besetzung in Frage stellen. | ||
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Version vom 1. Dezember 2009, 18:03 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Artikel
Entwicklung der Proteste
So liebe Leute, hier mein erster Entwurf für den Artikel Entwicklung der Proteste. Wird sicherlich nochmal überarbeitet, deshalb schreibt Feedback. Hannes
Besetzte Unis in ganz Europa - Wie konnte es so weit kommen?
Seit in Wien im Oktober erst die Aula der Akademie der bildenden Künste und wenige Tage später das Audimax der Universität, immerhin der größte Hörsaal Österreichs, besetzt wurden, breitet sich die Streikwelle in ganz Europa aus. Inzwischen sind allein in Deutschland Unigebäude in mehr als 60 Städten besetzt. Dazu kommen zahllose weitere Besetzungen beispielsweise in der Schweiz, Frankreich, der Tschechischen Republik, Kroatien, England und selbst den USA. Doch die aktuellen Proteste haben nicht erst in diesem Semester begonnen. Und die damaligen Themen haben nichts von ihrer Relevanz eingebüßt. So wurden bereits Anfang der 90-er Jahre aufgrund der geplanten Einführung von Studiengebühren bundesweit Universitätsgebäude besetzt. Und auch die Einführung des Bachelor/Master Systems an deutschen Hochschulen haben die Studierenden nicht einfach hingenommen. Der bisherige Höhepunkt der studentischen Proteste aus Dresdner Sicht war allerdings 2007. Aufgrund der Novellierung des sächsischen Hochschulgesetzes, welches unter anderem die studentische Mitbestimmung massiv reduzierte, gingen in Dresden mehr als 10000 Studierende und andere Sympathisierende aus ganz Sachsen auf die Straße um gegen diese Gesetzesnovelle zu demonstrieren. Und genau wie heute wurde versucht die Studierenden durch die Ankündigung von "Nachbesserungen" ruhig zu stellen. Und genau wie heute beschränkten sich diese Veränderungen auf Kleinigkeiten. Auch bei den aktuellen Protesten versucht die Politik uns mit kleinen Änderungen zu beschwichtigen. Dabei sind die Kritikpunkte in ganz Europa ähnlich. Überall werden die Entwicklung der Bildung zu einem reinen Wirtschaftsgut, die systematische Abschaffung von Demokratie und Mitbestimmung sowie die Einschränkung der flexiblen Studiengestaltung kritisiert, um nur einige Punkte zu nennen. Bisher wurden die Forderungen von Hunderttausenden Menschen im ganzen Land und in ganz Europa nach einer Verbesserung der Bildungssystems entweder ignoriert oder es wurde versucht durch Hinhaltetaktiken und das Versprechen von Nachbesserungen die Kritiker zum Schweigen zu bringen. Daher ist die nun stattfinde Besetzungswelle nur die konsequente Fortsetzung der bisherigen Proteste, um unserer Stimme endlich mehr Gehör zu verschaffen und um von den politischen Machthabern endlich ernst genommen zu werden.
Diskussion
Warum Besetzung?
Diskussion
Bildung+Gesellschaft
Diskussion
Vollversammlung
Diskussion
Konkrete Forderungen
Diskussion
Mitbestimmungsdilemma
Diskussion
So machst du mit
Diskussion
Wie besetze ich meine Uni?
Wie bei so vielen Sachen muss die Initiative vom Staat kommen. Selbst die motiviertesten Besetzer*innen und die beste Infrastruktur bringen nichts, wenn der Staat nicht vorher für genug politischen Unmut gesorgt hat. Falls die politische Unzufriedenheit nicht für eine Besetzung ausreicht solltet ihr jedoch nicht direkt die Flinte ins Korn werfen. Euch sind genügend Mittel gegeben um die politischen Entscheidungen zu beeinflussen. Seid kreativ, macht Lobbyarbeit, geht auf die Straße und in die Parlamente. Besonders gutes Besetzungspotential schafft ihr mit der Durchsetzung der folgenden Forderungen in den Parlamenten:
- Studiengebüren
- Modularisierung der Studiengänge
- Beschneidung der studentischen Mitbestimmung
- Elitenbildung
Wir haben das große Glück, dass im Zuge der Bologna-Reformen von der Wirtschaftslobby großartige Arbeit geleistet wurde. Die Wirtschaft ist der Freund/die Freundin der besetzenden.
Wenn also die gesellschaftlichen Grundvorraussetzungen erfüllt sind sollte mit der Auswahl der Besetzer*innen angefangen werden. Dafür sollte man sich mit der Frage beschäftigen: Wer ist eigentlich alles Besetzer*in? Die Antwort ist: Alle Studierenden sind potentielle Besetzer*innen. Alle Studierenden haben das Potential Hörsäle zu besetzen. Wer schon einmal in einer Statistik-Vorlesung war kann ein Lied davon singen.und sollte das auch machen. Mit Liedern lässt sich nämlich leicht ein mitreißendes und unhinterfragtes Medienbild schaffen. Viel Pathos, einprägsamer Text, Arbeiterliedmelodie drüber und fertig.
Wichtig ist allerdings, dass die Besetzenden nicht mitbekommen, dass in dem besetzten Hörsaal keine Lehrveranstaltungen mehr stattfinden. Sonst würden sie sofort in die Mensa abhauen und dort weiterbesetzen. Das Mittel der Wahl sind Plena. Während eines Plenums fühlen die Studierenden sich wie in einer großen Übung und diskutieren fleißig mit, bis die Anwesenheitsliste sie erreicht, oder das Plenum zuende ist. Daher sollte hier auf eine Anwesenheitsliste generell verzichtet werden.
Aber selbst die besten Besetzenden halten nicht lange durch, wenn die Infrastruktur nicht stimmt. Also, jede menge Bier herbeikarren und jeden Abend feiern bis der Sicherheitsdienst kommt. Das hat den weiteren Vorteil, dass die meisten Studierenden bis zum nächsten Plenum nicht aus dem Bett kommen und sie sich dann wieder in einer Übung wähnen und vergeblich auf die Anwesenheitsliste warten. Außerdem bewirkt der Alkohol, dass die Besetzenden die Besetzungssituation nicht hinterfragen. Denn nichts ist schädlicher als Besetzer*innen, welche die Besetzung in Frage stellen. Der durch den Alkohol hervorgerufene Verlust von Gehirnzellen unterstreicht außerdem die Kritik am Bildungssystem.
Alles bereit? Dann auf zur Uni!