Bonding

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Bonding 2011

bonding schreibt Mann klein!!!!!!! Wenn kopieren dann richtig!!!

Infopunkt vor dem HSZ gegen die Präsenz von Rüstungskonzernen auf der Bonding-Messe * & für die Einführung einer Zivilklausel an der TU Dresden

Dienstag den 26. April 2011 11 Uhr bis 14 Uhr

Was gibt es?: Waffeln statt Waffen, Absageerklärung an die Unternehmen, und ganz im Sinne der bonding-Idee ein Gewinnspiel "Spiel mit und gewinne Deinen Panzer":-) u.a.

Kommt zahlreich, bunt, kritisch fragend und lasst uns gemeinsam zeigen dass diese Uni eine zivile Uni ist und keine Waffenschmiede "made in germany"...

Offener Brief an Bonding

Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,

die bonding Studenteninitiative e.V. gibt es nun schon seit 21 Jahren in Dresden, doch von Erwachsenwerden fehlt jede Spur. Auch in diesem Jahr beschlagnahmt ihr für mehrere Tage das Hörsaalzentrum und bittet verschiedenste Unternehmen von Rang und Namen sich der Studierendenschaft als lukrative Arbeitgeber zu präsentieren. Doch nach den Protesten im letzten Jahr möchtet ihr auf Nummer sicher gehen und jegliche Kritik an dieser Veranstaltung von Vornherein unterbinden. Auf die Kritikpunkte einzugehen oder gar daraus zu lernen, ist für euch scheinbar nicht möglich. Ihr habt Gespräche mit dem Rektorat und der Geschäftsführung des StuRa geführt. Nach eurer Auffassung darf die Firmenkontaktmesse auf gar keinen Fall zu einer Plattform für politische Diskussionen „entarten“. Die bonding-Hochschulgruppe sei ein hundertprozentig unpolitischer Verein und ihr wünscht keine Störung durch Sambatrommeln oder gar durch das Verteilen von Flugblättern.

Die Behauptung „unpolitisch“ zu sein ist bestenfalls lächerlich. Doch bleibt das Lachen sofort im Halse stecken, wenn uns schon auf Seite 8 eurer Broschüre von 2010 Bildungsministerin Annette Schavan und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle mit politischen Schlagworten wie Globalisierung, Arbeitsmärkte, Exzellenzinitiative und Bolognapaket begrüßen. Auch in der aktuellen Broschüre schwärmt Oberbürgermeisterin Helma Orosz von ihren hochgesteckten Zielen. Sind diese Aussagen von Politiker_innen etwa unpolitisch? Sollten wir darüber nicht eine politische Diskussion führen? Vielleicht lesen wir das Büchlein doch erst bis zum Ende.

Auf den nächsten Seiten folgt ein Leitfaden für junge Menschen, sich möglichst effizient auf dem Arbeitsmarkt zu prostituieren. Der diesjährige Aufruf auf einem eurer Fotos „Titten raus, es ist Messe“ ist wohl an Sexismus kaum zu überbieten (Seiten 2 und 5 der aktuellen bombing-Broschüre). Seid ihr euch sicher, dass wir das brauchen? Wäre es nicht sinnvoller, sich um die tatsächliche Situation der Praktikant_innen in den teilweise prekären Arbeitsverhältnissen zu kümmern? Auch die Vernichtung von Arbeitsplätzen durch Praktikumsstellen wäre ein passendes Thema für euch – allerdings ein politisches.

Bei aufmerksamer Lektüre der Unternehmensprofile vom Vorjahr stechen Branchenbegriffe wie „Sicherheit“ oder „Verteidigung“ ins Auge. Hier habt ihr tatsächlich etwas gelernt. Denn dieses Jahr wurden diese Begriffe fast überall durch „sonstiges“ ersetzt. Wollt ihr etwa verbergen, dass viele der von euch eingeladenen Unternehmen einen Großteil ihrer Profite im Rüstungsbereich machen? Auch die Verwendung des Wortes „Zukunftsbranche” an dieser Stelle ist überaus zynisch. Wissen schafft Brücken. Doch scheinbar dürfen alle Absolvent_innen der TU Dresden dieses Wissen ohne Skrupel benutzen, um genau die Bomben zu entwickeln, die jene Brücken andernorts wieder zerstören. Sollten wir das nicht kritisch beleuchten? Wollt ihr tatsächlich diesen Waffenproduzenten den hochqualifizierten Nachwuchs liefern? Ist das der Grund, warum ihr keinen Protest im Hörsaalzentrum duldet? Ihr wollt doch nur verhindern, dass jene unbelehrbaren Unternehmen von unserer Kritik abgeschreckt werden.

Es muss eine offene Diskussion zu diesen Themen geben. Und diese muss auch während der Messe möglich sein. Es ist geradezu dreist von euch, den StuRa zu bitten, er möge doch den sogenannten Nörglern und Miesmachern für die zwei Messetage das Maul verbieten. Auch die TU Dresden muss aktiv werden. Gerade sie hat den Auftrag, den Studierenden Bildungsinhalte zum verantwortungsvollen Handeln gegenüber ihren Mitmenschen, der Gesellschaft und Umwelt zu vermitteln (Grundordnung der TU, §3 Abs. 7). Sollen diese Prinzipien denn sofort über Bord geworfen werden, nur weil einige Gäste aus der Industrie sich auf dem Unigelände präsentieren? Es muss eine Zivilklausel in die Grundordnung. Die Berufung auf Verantwortung reicht nicht aus. Andernfalls wirkt die TU Dresden unglaubwürdig und neben innovativ, familienfreundlich und exzellent kann nur noch das Prädikat gewissenlos hinzugefügt werden.

Ja zur Friedensbindung der Universitäten – Nein zur Militärforschung. Es ist Zeit zum Handeln!

Mit freundlichen Grüßen

Kritische Studentinnen und Studenten der TU Dresden

Protokoll des Gesprächs zwischen der Geschäftsführung des StuRa und der Messeleitung von Bonding 06.04.2011

R. und N. (Messeleiter_innen Bonding) stellen ihr Anliegen vor. Sie sind hier um nach Möglichkeiten zu suchen mit dem StuRa besser zusammarbeiten zu können. Besonders im Bezug auf die Proteste der letzten Jahre. Sie haben bereits im Rektorat mit dem Rektor und der GF gesprochen. Sie haben den Vorschlag des Rektorats mitgebracht eine Stellungnahme des StuRas zu verfassen, damit es nicht zu einer aktiven Störung der Messe kommt. Was verstehen die Bonding Veranstalter_innen (kurz: Bonding) unter aktiven Störung? Im Vergangenen Jahr haben Trommler*innen versucht in das Zelt und in das HSZ einzudringen und es wurden Flugblätter von oben im HSZ verteilt.

M. stellt klar, dass die Proteste nicht vom StuRa ausgingen. Der StuRa kann den Studierenden weder den Protest noch die Protestform verbieten. Das maximale, was der StuRa machen kann, ist eine Bitte an die Studierenden zu richten, damit Bonding nicht zur Durchsetzung des Hausrechts gezwungen wird. Der Protest ging von freien Gruppen aus. Diesen steht frei zu tun und zu lassen, was sie wollen. M. erklärt, dass Bonding einen Antrag in den den StuRa einbringen könnte um eine entsprechende Bitte an die Studierenden zu formulieren.

Auch R. sieht ein entsprechendes Schreiben als wenig sinnvoll. Die Messe ist für alle Studierenden der TU, der HTW und eigentlich ganz Sachsens gerichtet. Die Störenden dagegen sind nur wenige. Mit einem solchen Schreiben würde man die meisten Studierenden unnötig belästigen.

R. erklärt auch, dass er natürlich nichts dagegen hat, wenn Menschen Flyer verteilen oder gar einen Stand vor dem HSZ haben. Sie wünschen sich nur keine Störung.

Hat Bonding sich mit den Forderungen der Protestierenden außeinandergesetzt?

R.: Ja. Sie kennen den Kritikpunkt, dass Unternehmen aus dem „Defense“ Bereich an der Messe teilnehmen. Aber Bonding ist absolut unpolitisch. Bonding bemüht sich auf die Messe nur Unternehmen einzuladen, die Studierende wirklich einstellen wollen und die Ihnen eine Perspektive geben. Auf der Messe gibt es keine reinen Rüstungsunternehmen. Bonding hat mit vielen Studierenden gesprochen. Viele wollen gerade zu diesen Unternehmen. Es gibt auf der Messe keine aktive Bewerbung einzelner Unternehmen. Jede_r Studierende kann entscheiden, zu welchem Stand sie oder er geht und zu welchem nicht. Informiert Bonding die Studierenden über die Problematik einzelner Unternehmen? Die Profile der Unternehmen sind im Katalog inkl. Homepage Link. Zusätzlich ruft Bonding dazu auf, sich im vorhinein über das Unternehmen zu informieren. Was verspricht sich Bonding durch dieses Gespräch bzw durch einen evtl. Antrag im StuRa? Robert erklärt, dass sie hier sind um genau das herauszufinden. Er hofft, dass der StuRa durch seine guten Kontakte in die Hochschulgruppen zu einer Besserung der Lage beitragen kann.

L. fragt, ob Kritikpunkte an Bonding herangetragen wurden? R.: Nein, direkt an Bonding nicht. Er hinterfragt auch, ob die Arbeit, die sie leisten zu kritisieren ist. Sie organisieren ehrenamtlich zur dreißigst eine Messe für 30.000. Er denkt, dass sie eine gute Arbeit für die Studierenden leisten.

L. schlägt vor, dass Bonding selbst eine klarere Informationspolitik betreiben könnte, welche Unternehmen im Rüstungsbereich was tun. Es wird zusätzlich der Vorschlag gemacht, dass die Menschen, die ein Problem mit einzelnen Unternehmen haben, vielleicht in Form eines Vortrags im Rahmen der Messe selbst über die Unternehmen informieren könnten, da die Selbstdarstellung der Firmen natürlich ziemlich einseitig ist.

N. und R. erwidern: Aber wir sind ein unpolitischer Verein. Wir halten uns da bewusst heraus. Unser Ziel ist es, dass Studierenden eine Einstiegsmöglichkeit in die Unternehmen gegeben wird.

M. fragt, ob die Veranstalter_innen ein Problem damit haben, wenn im Zelt und im Foyer des HSZ Flyer verteilt werden. Die Antwort ist ja, da Bonding unpolitisch und die Messe kein Rahmen für politische Diskussion darstellt. Flyer sollen nur außerhalb der Messe verteilt werden.

Ein Gast stellt folgende Frage: Wenn ihr unpolitisch seid, was interessiert euch dann an den Flyern, die verteilt werden? Die Flyer richten sich gegen einzelne Unternehmen und die Messe ist keine Plattform für politische Diskussion. Und auf der Messe geht es nur um Einstiegsmöglichkeiten.

Jo. stellt fest, dass wenn die Messe neutral, es kein Problem sein dürfte auf ihr auch kritische Flyer zu verteilen. Robert erwidert, dass es auf der Messe nur um Einstiegsmöglichkeiten geht. Um nichts anderes.

D. fragt, ob den Studierenden Informationen vorenthalten werden? Er ist der Meinung, dass um eine komptente Entscheidung zu treffen auch die kritischen Punkte an den Unternehmen dazugehören. Wenn weder die Firmen noch die Bonding Veranstalter_innen die nötigen Informationen liefern, dann ist klar, dass die Protestierenden das tun wollen.

Es Gast erklärt, warum den Studierenden, die Bonding besuchen mehr Informationen zur Verfügung gestellt werden müssen: Es ist extrem schwierig die kritischen Fakten über die Unternehmen in Erfahrung zu bringen. Es wird das Beispiel von Menschen genannt, die Karten von Nordafrika erstellt haben ohne zu wissen, dass sie von EADS für die Bundeswehr missbraucht wurden.

Es wird der Einwurf gebracht, dass das Motto von Studierenden für Studierende falsch sei. Stattdessen sei Bonding von Studierenden für Unternehmen. Bonding sollte nicht nur eine Plattform für die Unternehmen stellen, sondern für vor allem für Studierende. Daher ist kritische Information notwendig.

R.: Sehr viele Studierende haben einen glücklichen Einstieg in die Unternehmen gefunden. Falls Bonding nicht das Angebot machen würde, müssten sich die Studierenden selbst kümmern.

S. sieht die Messe weniger als Informationsangebot, sondern als Kontaktmesse. Informieren kann mensch sich auch im vorhinein. Er sieht es kritisch auf der Messe auf „Biegen und Brechen“ gegen die Unternehmen zu informieren.

Es wird angemerkt, dass es auf dem Campus hauptsächlich um die Studierenden gehen muss und nicht um die Unternehmen. Sollten Flyer im HSZ verteilt werden, kann mensch den auch wegschmeißen. Somit kann man Flyer Verteilen nicht als Belästigung bezeichnen. Es wird auch hinterfragt, ob mensch rechtlich einen Studierenden aus dem HSZ herauswerfen kann, der oder die Flyer verteilt. Bei der ganzen Thematik muss zwischen dem Grundrecht auf Meinungsfreiheit und dem Recht der Unternehmen auf ungestörte Selbstdarstellung abgewogen werden. Wo der Schwerpunkt liegen sollte ist offensichtlich.

R. erläutert auf die Fragen, die M. gestellt hat, dass es Verträge gibt zwischen den Unternehmen und Bonding. Die Unternehmen zahlen hierfür eine Organisationspauschale. Das Hausrecht liegt während der Messe beim Rektor, der es an Rektoratsmitglieder deligieren wird, von denen immer ein Mensch anwesend sein wird.

S. stellt fest, dass wenn den Unternehmen immer wieder auf den Schlips getreten wird, sie irgendwann nicht mehr kommen. Er fordert eine Konsensfähige Möglichkeit die Studierenden zu informieren. Das geht nicht an den Messetagen.

Es wird angemerkt, dass wenn eine Firma nicht kritikfähig ist, dass das dann das Problem des Unternehmens sei. Lieber sollte man auf das Unternehmen verzichten als auf das Grundrecht der Meinungsfreiheit.

D. stellt fest, dass die Diskussion von der eigentlichen Bitte um Hilfe von Bonding abschweift. Er meint, dass der StuRa wahrscheinlich nichts weiter für Bonding machen kann.

R. fasst nochmal zusammen: Meinungsäußerung ist willkommen, aber die aktive Störung der Messe soll unterlassen werden. Dazu zählt er auch Flyern auf dem Messegelände.

Es wird auch noch angemerkt, dass die Protestierenden auch Lehrveranstaltung gestört hätten. Dem wird entgegengehalten, dass die Bonding Messe selbst auch eine Störung darstellt.

J. weist darauf hin, dass um Proteste in Zukunft zu verhindern, es nötig wäre auf die Kritikpunkte ernsthafter einzugehen und mit den Protestierenden das Gespräch zu suchen.

R. erzählt, dass die meisten Unternehmen einfach keinen Bedarf haben Geisteswissenschaftler_innen einzustellen. Sie gehen das Problem aber ernsthaft an und Arbeiten an dieser Problematik.

M. würde bedauern, wenn in Zukunft die Bondingmesse nicht mehr auf dem Campus stattfinden würde. Das wäre ein Verlust für recht viele Studierenden an der TU.

R. geht noch einmal auf das Thema Meinungsfreiheit ein. Er ist selbstverständlich auch für Meinungsfreiheit. Aber Meinungsfreiheit ist nicht das gleiche, wie aktiv zu stören. Dazu zählt er z.B. gewaltsames Eindringen in das HSZ.

J. fragt, wie man von gewaltsamen Eindringen in ein TU Gebäude sprechen kann, wenn Menschen Flyer im HSZ verteilen wollen.

R. erwidert erneut, dass im Rahmen der Bonding Messe keine politischen Diskussionen stattfinden sollen.

Reaktionen

Stellungnahme Bonding-Messe FSR Maschinenwesen

Die Kontaktmesse der Bonding Studenteninitiative e.V. ist seit ihrer Einführung eine hervorragende Möglichkeit für die Studenten unserer Fakultät sich zu informieren und Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen.

Ein offener Brief einer anonymen Studentengruppe griff nun die Organisatoren in ungerechtfertigter Weise an. Dies veranlasst uns als Fachschaftsrat Maschinenwesen im Interesse unserer Studenten dazu, diese Stellungnahme zu Gunsten der mehrheitlich geschätzten Veranstaltung zu verfassen.

Jeder Student ist mündig und engagiert genug, zur Verfügung stehende Informationen zu sichten und in seine persönliche berufliche Entwicklung einzubeziehen. Wir sind darüber hinaus an einem strukturierten Informationsangebot interessiert, jedoch ist in einem Diskussionsprozess jedem seine Meinung zuzugestehen. Einen rechtlichen Ausschluss der Zusammenarbeit von Rüstungsunternehmen und Mitgliedern der Universität halten wir für sehr fragwürdig. Die Freiheit der Forschung ist ein schützenswertes Gut, das durch solche Klauseln nicht untergraben werden sollte. Allgemein wird gerne das Beispiel der Uni Tübingen bemüht, welche in einer „Zivilklausel“ jegliche Kooperation mit Rüstungskonzernen untersagt. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Uni Tübingen keine ingenieurtechnischen Studienrichtungen anbietet und daher kaum Konsequenzen aus dieser Einschränkung ziehen muss. Eine realistische Umsetzung der „Zivilklausel“ an der TUD halten wir für nicht machbar. Es ist nicht klar definierbar wo im Ingenieurbereich Zivilforschung aufhört und Militärforschung beginnt. Dazu ein kleines Beispiel: Mit einem Wärmebildgerät kann die Wärmedämmung von Häusern geprüft werden. Außerdem kann ein solches Gerät jedoch auch für die militärische Feindaufklärung eingesetzt werden.

Bonding als Studenteninitiative versteht sich selbst als unpolitisch. Sie nehmen keine Unterscheidungen nach „guten“ und „schlechten“ Unternehmen vor. Wir als FSR MW wünschen uns deshalb von den namenlosen Publizisten des o.g. Briefes, dass diese im Rahmen der nächsten Firmenkontaktmesse eine eigene Veranstaltung organisieren. Bei dieser sollen betroffene Unternehmen und deren Kritiker offen diskutieren. Mit diesem Podium bieten sie eine sinnvolle Möglichkeit sich über die jeweiligen Unternehmen zu informieren. Dieses Engagement fördert nebenbei den Meinungsbildungsprozess unserer Studenten.

Der FSR MW wünscht allen Beteiligten einen hoffentlich reibungsloseren Ablauf in der Vorbereitung für die nächste Bonding. Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Fachschaftsrat Maschinenwesen

Stellungnahme FSR ET

Der FSR ET nimmt nachfolgend zu dem "offenen Brief" an die bonding Studenteninitiative Stellung.


Nach unserem Eindruck dient dieser anonyme Brief lediglich der Diffamierung der Arbeit ehrenamtlich tätiger Studenten. Eine solche Art der Auseinandersetzung ist weder konstruktiv, noch zielführend.

In dem Schreiben werden Studenten für Dinge in Haftung genommen, die sie gar nicht zu vertreten haben. Die Entscheidung über Rüstungsexporte oder Kriegseinsätze werden nicht von bonding Studenten getroffen. Ebenso wenig sind sie für die persönliche Entscheidung jedes einzelnen Studenten für oder gegen einen Arbeitgeber verantwortlich.

Bleibt die Auswahl von Ausstellern. Hier hat man sich Unternehmen und Institutionen gewählt, die in Deutschland völlig legal tätig sind. Ob das von der Mehrheit der Studierenden der TU getragen wird oder nicht, dass wissen weder Befürworter, noch Gegner. Aber letztendlich kann jeder Besucher selbst entscheiden, welchen Stand er besucht.


Es ist natürlich genauso legitim die Studenten für Themen wie Rüstungsindustrie und Ethik in der Forschung zu sensibilisieren und zu informieren. Allerdings sollte man hierbei angemessene Umgangsformen wahren.

Wir befürworten die Möglichkeiten, die sich jedem Studenten mit der Veranstaltung bieten. Ob es nun die Suche nach einem Praktikumsplatz oder einem zukünftigen Arbeitgeber ist. Hier bietet bonding einen Rahmen und genau dafür ist der Studenteninitiative zu danken.


Presse

CAZ Online 15.04.2011

Politische Diskussion zur Messe unerwünscht

15.04.2011 von Daniela Münster-Daberstiel „Für Waffen und Profit – TU Dresden macht alles mit“, so der Slogan auf einem Transparent, das Studierende 2010 am Hörsaalzentrum enthüllten. Anlass des Protestes war die bonding-Firmenkontaktmesse.

Bei Unternehmenspräsentationen auf dem Campus schauen manche Studenten genauer hin. So kommt es im Umfeld der bonding-Firmenkontaktmesse häufig zu Protesten gegen sogenannte Rüstungsunternehmen.

„Waffeln statt Waffen“ und „Rüstungskonzerne aus der Uni vertreiben“ stand im vergangenen Jahr auf den Plakaten der demonstrierenden Studenten. Diese trommelten laut vorm Hörsaalzentrum, während darin die bonding-Firmenkontaktmesse Gelegenheit bot, mit allerlei Unternehmen verschiedener Branchen ins Gespräch zu kommen. Auch im Januar 2011 gab es Proteste anlässlich der Veranstaltung „ThyssenKrupp meets TU Dresden“ (CAZ berichtete). Die Protestierenden gehören keiner bestimmten Partei oder Hochschulgruppe an. Sie sind einfach kritisch und wollen andere Studenten aufmerksam machen. Dabei reichen die Protestformen von Sambatrommeln bis Flyerverteilung. Das stößt nicht bei allen auf Toleranz. Besonders der Veranstalter der bonding-Messe – die bonding Studenteninitiative e.V. - fühlt sich und die Messegäste sowie die Aussteller davon massiv belästigt. Doch in diesem Jahr ist man vorbereitet. Im Vorfeld der Messe sprachen die Messeleiter im Rektorat der Technischen Universität Dresden und im Studentenrat (StuRa) vor. Der Vorschlag des Rektorats: eine Stellungnahme des StuRa zu verfassen, damit es nicht zu einer aktiven Störung der Messe kommt. Doch so einfach ist das nicht. Denn der Studentenrat ist für die Proteste einzelner Studierenden nicht verantwortlich. Und welcher kritische Student würde sich aus der Baracke vorschreiben lassen, wann und wo er zu protestieren oder es zu unterlassen hat? Fakt ist: Die bondings wollen keine politische Diskussion im Rahmen der Messe. Bonding sei absolut unpolitisch, heißt es. Man bemüht sich, auf die Messe Unternehmen einzuladen, die Studierende wirklich einstellen wollen und die ihnen eine Perspektive geben. Meinungsfreiheit, ja – aber bitte nicht gerade bei der bonding-Messe, so das Ansinnen der Messeleitung gegenüber dem Studentenrat. Das muss man doch irgendwie verbieten können … Auf welche Weise auch immer dieser Wunsch die kritischen Studierenden erreichte, die Botschaft kam an. Die Studierenden melden sich nun in einem offenen Brief an bonding zu Wort. Ob und zu welchen Protestformen es in diesem Jahr kommt, bleibt abzuwarten.

Wie seht Ihr das? Schreibt eure Meinung an post@caz-lesen.de

Quelle: [1]

Bonding 2010

Presse

Indymedia 04.05.2010

Rüstungsfirmen, Rekrutierung, Protest Dresden

Firmenkontaktmesse am 4. Mai in Dresden wird zum Schaulaufen der Rüstungsindustrie. Rekrutierungs- und Firmenkontaktmesse an der TU-Dresden ruft Protest auf den Plan. "Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt!", hallt es über den Vorplatz des zentralen Hörsaalzentrums (HSZ) der TU Dresden. Gegen die Vereinnahmung der Universitätsräume der TU-Dresden durch Rüstungsindustrie und Bundeswehr bei der Firmenkontaktmesse regt sich in Dresden breiter Protest. Die Protestierenden machten mit Sambatrommeln, Sprechchören und Transparenten auf sich aufmerksam, bevor durch eine Kletteraktion ein riesiges Banner zwischen den Säulen des HSZ gehisst wurde. Die Kritik an der Firmenkontaktmesse, in deren Vorfeld Rüstungskonzerne, wie EADS, Thales, Daimler und Diehl, proaktiv mit Ihrer "Sicherheitssparte" geworben hatten, erreichte tausende Studierende von denen sich ungeahnt viele mit der Aktion solidarisierten oder die Flyer lasen.

Probleme machten Anfangs die Studierenden, die die "bonding-Messe" organisiert hatten, in dem sie Protestierende anrempelten und Material der Kletteraktivistinnen zerstörten.

Von der Selbstausbeutung für die Werbung internationaler Konzerne auf ihrer "bonding-Messe", bis zum handgreiflichen "Hochboxen" ist es für die OrganisatorInnen nur ein kleiner Schritt auf der Karriereleiter. Die bonding-OrganisatorInnen versuchten erfolglos die KlettereaktivistInnen aufzuhalten. Bis zum Eintreffen der Polizei waren sie bereits zu weit oben, um heruntergeholt zu werden.

Nachdem die prekären Karrieristen der "bonding" die Polizei gerufen hatte, kamen nach und nach 18 Polizeiautos, die Mannschaften beschränkten sich aber darauf der Sambagruppe die Sticks zu entwenden und Kleidungsstücke zu zerreißen, die Treppe vor dem HSZ abzuriegeln und dann nach oben zu gucken.

Gegen 12:45 Uhr war das Transparent mit der Aufschrift "Für Waffen und Profit, die TU Dresden macht alles mit!" am Hörsaalzentrum der Technischen Universität Dresden aufgehängt und die Band spielte wieder.

Die Aktion rief den Rektor der TU Prof. Herrmann Kokenge auf den Plan, der persönlich bei den Protestierenden vorsprach und bat, in einem späteren Gespräch über eine "akzeptable Firmenkontaktmesse zu verhandeln". Das war die Überleitung zum gemütlichen Teil mit einem Waffelstand unter dem Motto: "Waffeln gegen Waffen".

Quelle: [2]

CAZ Online 04.05.2010

Studenten protestierten gegen Rüstungsindustrie

04.05.2010 von Daniela Münster-Daberstiel Transparent am HSZ Das Transparent am HSZ sorgte schnell für Aufregung - Foto: Paul Leidinger


„Für Waffen und Profit – TU Dresden macht alles mit“, so der Slogan auf einem Transparent, das Studierende heute am Hörsaalzentrum enthüllten. Anlass des Protestes war die 20. bonding-Firmenkontaktmesse an der TU-Dresden. Vom 3. bis 4. Mai präsentierten sich auf dem Gelände der Dresdner Universität die größten deutschen Rüstungskonzerne sowie das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung. In der Kritik stehen die aktiv werbenden Konzerne Diehl Stiftung & Co. KG., EADS, ThyssenKrupp, Aerotec, ESA(European Space Agency), Daimler und Thales. „Diese Firmen gehören zu den ganz Großen im europäischen Waffengeschäft und tragen damit Verantwortung für die massenhaften Opfer der jüngsten Kriege im Kosovo, im Irak und in Afghanistan unter anderem durch Landminen- und Streubombenproduktion“, so Frauke Erdmann, eine der Organisatoren der studentischen Demonstration. Der heutige Protest trat auch für die Freiheit von Forschung und Lehre ein. Der Bologna-Prozess und sinkende Finanzmittel des Landes Sachsen verschärfen die Abhängigkeit von wirtschaftlichen Interessen. Die Unabhängigkeit und Autonomie der zivilen Universität droht somit schleichend von privaten Konzerninteressen untergraben zu werden, befürchten die Protestierenden. Der Messeveranstalter – die bonding Studenteninitiative – schien wenig erfreut über die Aktion. Schnell wurde die Polizei gerufen, die aber nur Personalien feststellte und keine Verhaftungen vornahm.

„Für Waffen und Profit – TU Dresden macht alles mit“, so der Slogan auf einem Transparent, das Studierende heute am Hörsaalzentrum enthüllten. Anlass des Protestes war die 20. bonding-Firmenkontaktmesse an der TU-Dresden. Vom 3. bis 4. Mai präsentierten sich auf dem Gelände der Dresdner Universität unter anderem die größten deutschen Rüstungskonzerne sowie das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung.

In der Kritik stehen die aktiv werbenden Konzerne Diehl Stiftung & Co. KG., EADS, ThyssenKrupp, Aerotec, ESA (European Space Agency), Daimler und Thales. „Diese Firmen gehören zu den ganz Großen im europäischen Waffengeschäft und tragen damit Verantwortung für die massenhaften Opfer der jüngsten Kriege im Kosovo, im Irak und in Afghanistan unter anderem durch Landminen- und Streubombenproduktion“, so Frauke Erdmann, eine der Organisatoren der studentischen Demonstration.

Der heutige Protest trat auch für die Freiheit von Forschung und Lehre ein. Der Bologna-Prozess und sinkende Finanzmittel des Landes Sachsen verschärfen die Abhängigkeit von wirtschaftlichen Interessen. Die Unabhängigkeit und Autonomie der zivilen Universität droht somit schleichend von privaten Konzerninteressen untergraben zu werden, befürchten die Protestierenden.

Der Messeveranstalter – die bonding Studenteninitiative – schien wenig erfreut über die Aktion. Schnell wurde die Polizei gerufen, die aber nur Personalien feststellte und keine Verhaftungen vornahm. Dabei schienen die Studenten keineswegs das Gebäude stürmen zu wollen. Die zahlreich verteilten „Bist du ein Schaf?“-Flyer jedenfalls ließen die Frage offen, ob die ganze Aktion tatsächlich einen Denkanstoß für jobsuchende Studenten geben oder auch Werbung für die eigene Hochschulgruppe sein sollte. Für Gesprächsstoff sorgte die Aktion auf jeden Fall.

Quelle: [3]