PLEEENUUM

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„PLEEENUUM“

Einge Anregungen zur Moderation eines großen Plenums.

Warum ist das wichtig?

Die Arbeit in großen Plena ist sehr anspruchsvoll. Schnell entwickeln sich Situationen, die von den Teilnehmenden als frustrierend, ineffektiv oder ausschließend empfunden werden. Ein paar „Symptome“ einer solchen Situation sind:

  • Es reden immer nur die selben 3 Menschen
  • Es kommt zu Kampfabstimmungen
  • Die Diskussion dreht sich im Kreis ohne voran zu kommen

Eine gute Moderation kann dazu beitragen so etwas zu vermeiden und das Plenum für die Teilnehmenden offen, interessant und konstruktiv zu gestalten.

Was kann ein Plenum leisten?

Ein Plenum ist neben der Arbeit in Kleingruppen oder der Einzelarbeit eine von vielen Möglichkeiten sich gemeinsam zu organisieren und miteinander zu arbeiten. Jede dieser Möglichkeiten hat Vor- und Nachteile. Einige Aufgaben können in einem Plenum gut erledigt werden, andere lagert man besser aus. In einem Plenum werden vor allem:

  • Arbeitsaufträge verteilt
  • Ergebnisse zusammengeführt und mit weiteren Gedanken angereichert
  • Entscheidungen gefällt, die alle betreffen

Tiefergehende Arbeit kann von einem großen Plenum nur selten geleistet werden. Es ist wichtig, dass die Moderation das im Hinterkopf behält. Macht euch bewusst, dass es für viele Aufgaben bessere Arbeitsformen gibt als das Plenum. Wenn es z.B. darum geht ein Problem umfassend zu analysieren, ist Frust im Plenum vorprogrammiert. Diese Aufgabe erledigt eine Kleingruppe wahrscheinlich besser.

Praktische Tipps für die Moderation

  • Es ist eure Aufgabe, zu moderieren , also die Zusammenarbeit und den Ablauf des Plenums zu koordinieren. Das bedeutet, die eigene Meinung auch mal hinten an zu stellen und sich mit inhaltlichen Beiträgen zurückzuhalten.
  • Ihr seid als Moderator_in in einer Machtposition und werdet von den Teilnehmenden in der Regel auch so wahrgenommen. Seid euch dessen bewusst und geht verantwortungsvoll damit um.
  • Es kann sinnvoll sein, die Moderation zu zweit durchzuführen. So könnt ihr euch auch gegenseitig Feedback geben.
  • Einigt euch zu Beginn auf die Länge des Plenums. Ein Plenum sollte maximal 2 Stunden dauern.
  • Versucht Abstimmungen auf ein Minimum zu beschränken. Abstimmungen können nötig sein. Die Gefahr dabei ist, dass sich „Minderheiten“ übergangen fühlen und ihre Ansichten nicht in den Entscheidungsprozess einbezogen werden.
  • Bei Abstimmungen klar kommunizieren was abgestimmt wird (Erst „Wer ist dafür?“ dann „Wer ist dagegen?“, evtl. „Enthaltungen?“).
  • Wenn ihr das Gefühl habt, das Plenum funktioniert gerade überhaupt nicht: sprecht das offen an. Versucht, die Gründe herauszufinden und eine Lösung vorzuschlagen (oft: Auslagerung der Diskussion in eine AG)
  • Bei zahlreichen Wortmeldungen ist es sinnvoll, zusätzlich jemanden mit der Redeleitung zu beauftragen. Diese führt eine Redeliste (notiert wer sich in welcher Reihenfolge meldet und ruft die Leute auf).
  • Habt Geduld. Basisdemokratische Entscheidungsfindungen sind von Natur aus langwierig.

Dieser Leitfaden soll als Diskussionsgrundlage verstanden werden und kann gerne ergänzt oder verändert werden. Ich möchte damit Denkanstöße und Hilfestellungen geben. Jeder und Jedem sollte sollte ermöglicht werden, auch mal die Moderation zu übernehmen, damit nicht immer die gleichen Gesichter auf dem Podium zu sehen sind.

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