Diskussion:Protokolle/2009 11 25 Reflexionen

Aus POT81
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Fragen eines Unbeteiligten:

Wo sind die Plakate / Handzettel die die Ziele und den Sinn des Protestes erläutern an jeder Pinnwand, in jedem Institut in jeder Mensa?? (man kann durch die Uni laufen, und wenn man nicht am Pot vorbeikommt merkt man - NICHTS ;-)

Warum beginnt die Wikiseite nicht mit einem (bunten?) Aufruf? (wer hat denn bitte bei dem "gegenderten Gedächtnis" auch nur Lust weiterzulesen??)

Wo bleibt der Hinweis, das es sich (naja - etwas optimistisch ;-) um eine Europäische Bewegung handelt?

Wo bleibt eure konstruktive Einbindung der Fachschaften, die oft sehr genau wissen, wo es in ihren Bereichen ganz konkret hakt?

Was tut ihr, um dem Eindruck "arme linke Irre" zu sein entgegenzuwirken? Warum nicht Leute die was zu sagen haben zum diskutieren einladen? Und das bekannt machen?

Müsst ihr wirklich Adorno lesen, um die Welt zu verstehen? Gibts da nichts, was aktueller wäre??

Wo ist eure Präsenz auf diversen Veranstaltungen in und um die TU? Warum dürfen im Rektorat Leute wie Beckstein und der Sektenbeauftrage der ev. Kirche über Scientology diskutieren (16.11) ohne das von euch jemand mit einem Plakat vor dem Eingang steht (nicht um etwas gegen die Veranstaltung zu sagen, sondern um die (vermutlich eher konservativen) Leute, die dorthin kommen darauf aufmerksam zu machen, das sich wichtiges an der Uni tut:) das es um die Freiheit von Forschung und Lehre geht ...z.B., da kann sich auch ein Burschenschaftler mit identifizieren ...


Wieso schafft es die FAZ, z.B. im Kommentar von Frau Schmoll vom 24.11 die Dinge jedenfalls besser auf den Punkt zu bringen als ihr in 3 Wochen: "Es geht um mehr als um Korrekturen. Die zukünftige Gestalt der Universität entscheidet darüber, ob die Gesellschaft den Alterungsprozessen und der Kommunikationsrevolution mit ihren Denk- und Sprachformen wehrlos ausgeliefert ist oder ob sie zumindest deuten kann, was mit ihr geschieht, um noch Entscheidungen treffen zu können."

Nur mal so... ich weiß, machen ist schwerer als nörgeln, aber ein Anstoß scheint angebracht.

Wünsche viel Erfolg.

Im Moment haben wir einfach keine Zeit, damit ist die schlechte Außenwirkung und auch unsere Abwesenheit bei Scientology erklärt. Das ändert sich nur wenn sich mehr Menschen einbringen.
Die FSR wurden von uns alle eingeladen und mit ihnen wurde ganz genau besprochen wo es klemmt. Was den Mittelbau und die Professorenschaft angeht weiß ich nichts, bin mir aber sicher das auch die hier willkommen sind.
Was die armen irren Adornolesenden Linken angeht, wir machen halt was uns passt und haben auch keine Lust uns irgendwie zu verbiegen. Wenn sich hier mehr Linke einbringen ist der Pot linker wenn sich mehr gemässigtere Menschen einbringen sind wir eben gemässigter. Es liegt auch an dir.
Und die FAZ? Ich finde dieser Satz ist ein ziemlich platter Gemeinplatz. Eigentlich sagt er nur aus das Bildung wichtig für die Fähigkeit zur Selbstreflexion ist.--Martin 17:38, 26. Nov 2009 (CET)
"Wir" (das ist: ein Teil derer, die hier aktiv sind) lesen übrigens nicht nur Adorno, das ist ein ganz, ganz böses Voruteil, dessen ich aus dem Weg zu räumen langsam müde werde. Vgl. AG Meer. Eine grundsätzliche Reflexion, die also über aktionistischen Kram hinausgeht, ist notwendig. Dabei spielt die Alter eines Textes wohl kaum eine Rolle. Vielen Dank für deine Anstöße -- aber mach sie doch konkret, komm vorbei. So wirkt es, pardon, etwas arrogant. Auch wenn ich es sehr schätze, dass Du kritisch kommentierst: vieles ist ein Vorurteil. So einfach ist es übrigens nicht, einfach einen Aufruf vor ein Wiki einer heterogenen, nicht verfassten, basisdemokratischen Bewegung zu schalten. Darüberhinaus: wir sind nicht RTL. Sich einem vermeintlichen Publikum zu beugen (das so im Übrigen auch nur ein Phantasieprodukt ist), ist falsch.Heinrich 18:15, 26. Nov 2009 (CET)

Na, danke erstmal für die promte Kommentierung.

Im Moment haben wir einfach keine Zeit: Sorry, das würden wohl auch eure Leistungsstress geplagten Komilitonen antworten, wenn man sie fragt, warum sie nicht bei euch mittun. Wenn ihr mehr werden wollt, dann ist die Außenwirkung wichtig!!! Es ist wichtig, das alle Studierenden mitbekommen, was passiert, und das es sie betrifft. Bei vielen mag auch die diffuse Angst mitspielen, sich etwas zu verbauen: Auch diese Angst wird kleiner, je mehr ihr seid.


Es geht nicht darum sich einem Publikumsgeschmack zu beugen, es geht darum den eigenen Zielen und Ideen Wirksamkeit unter den obwaltenden Bedingungen zu verschaffen. Offenbar sind dazu Hörsaalbesetzungen besser geeignet als Debattierclubs im Studentenkeller und (un)glücklicherweise die Medien mächtiger als ein Transpi im POT.


Mittelbau & Profs: Macht euch klar, wie viele (folgenlose) Studierendenproteste diese Leute in den letzten Jahren schon erlebt haben (Und ja, immer wurde Adorno rezipiert;). Wie viele sich in den endlosen Auseinandersetzungen um die politisch erzwungenen Bologna-Reformen, die die übergroße Mehrheit von Anfang an nicht gutgeheißen hat verschlissen haben. Und das die meisten in einem Rattenrennen um Drittmittel und Forschungskennzahlen stecken, das nur das konsequente Spiegelbild des Drucks darstellt, unter dem BA/MA Studenten stehen. Erst wenn klar wird, das diese Studentengeneration mehr erreichen will&kann als ihre Vorgänger, wird aus dieser Ecke ernsthafte Unterstützung zu erwarten sein.

Ihr habt die Chance, also nutzt sie!

Übrigens: die meisten Wissenschaftler an der Uni sind dort, weil Sie Ihren ganz persönlichen Interessen nach freier Forschung und Lehre mit viel Idealismus nachgehen wollen, wenn es also darum geht, nach Bildung & Erkenntnis zu streben (Plattitüdenalarm:), sind sie die ersten, die eure Intressen verstehen und teilen. Und bedenkt: Allein die Wiederherstellung der Verhältnisse unter denen diese Leute vor 10 Jahren an deutschen Univeritäten studiert oder gelehrt haben würde einer Erfüllung des Großteils eurer Forderungen gleichkommen. Ich denke, ihr wisst, das sich die Verhältnisse seitdem geändert haben, und das euer Protest deswegen eben mehr sein muss als die in den Medien kolportierte Forderung nach Umsetzungsreparaturaktionen für Bologna.

FAZ: Imho steht da nicht das Bildung wichtig zur Befähigung zur Selbstreflexion ist (ist sie), sondern das die Zukunft der Universität entscheiden über die Zukunft der Gesellschaft mitbestimmt. Was auch immer das genau heißen mag: das die Zukunft nicht den Konstrukteuren des Bolognaprozesses überlassen werden darf, ist evident.

keine Lust mich zu verbiegen: ja, das ist der erste Schritt. (historischer Hinweis; '89 hieß das: den aufrechten Gang üben ;)

Ich wünsche Euch Mut, Durchhaltevermögen und Erfolg, und sollte ich Zeit haben, komme ich auch mal vorbei.