Diskussion:Freiheit von Forschung und Lehre

Aus POT81
Wechseln zu: Navigation, Suche

Kritische Wissenschaften

Forderungsmöglichkeiten für Kritische Wissenschaften:

  • kritische Wissenschaften müssen stärker repräsentiert werden
    • jedes geistes- und sozialwissenschaftliche Institut muss mindestens einen eigenen Lehrstuhl für die jeweilige kritische Reflexion
    • die mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Einrichtugen muss ebenfalls über eine Lösung nachgedacht werden, die über reinen Lehrexport hinaus geht
      • ethische und geschichtliche Fächer für jeden Studiengang
      • Ingenieurswissenschaften: v.a. Fächer, in denen soziale Hintergründe umd Umweltfragen der jeweiligen technischen Entwicklungen erörtert werden


Hä? Was wollen die hier? Hab hier das Gefühl die Geistis haben mal wieder Geldscheißer gesehen. Martin--91.14.227.157 17:15, 25. Nov 2009 (CET)

Pardon? Es ist unglaublich wichtig, dem Fach eine kritische Reflexion an die Seite zu stellen. Wie sonst soll wissenschaftlicher Fortschritt passieren? Wer sagt, dass die vorherrschende Ansicht die Beste ist? Wissenschaftliche Minderheiten müssen geschützt werden! Heinrich
Und deswegen brauch jedes Institut erst mal eine Planstelle (am besten C4 weil wir haben es ja)

und wozu gibt es eigentlich Fachkonferenzen und Zeitschriften? Martin--91.14.227.157 17:44, 25. Nov 2009 (CET)

Lehrstühle sind nicht nur wichtig im Bezug auf die Möglichkeit von Lehre und Forschung, sondern auch bezogen darauf, dass sie Karrierechancen bieten - was oft ein wichtiger Grund für die Ausrichtung von wissenschaftlicher Forschung ist. Außerdem hätten sie eine enorme Bedeutung für die Gesellschaft. Es kann nicht sein, dass immer mehr Professuren/Lehrstühle gestrichen werden. Das ist keine Frage von "Geldscheißen-Können", sondenr was wir uns leisten wollen. Ich halte das für deutlich wichtiger als zum Beispiel die Verlegung des Stutgarter HBF unter die Erde (geschätzte Kosten: 3 MRD) und allerlei anderem Kram. Im Übrigen ist viel Reichtum in der Gesellschaft vorhanden. Er muss nur angezapft werden. Die Frage ist nicht, ob wir uns das leisten können, sondern ob wir uns das leisten wollen. Ich halte das hier für äußerst wichtig! Heinrich 15:30, 27. Nov 2009 (CET)

Freiheit von Forschung und Lehre

Hallo,

ich habe heute euer Plenum per Audiostream verfolgt und will zu den Forderung nach Freiheit von Forschung und Lehre mal ein paar Amerkungen machen.

Offensichtlich besteht bei euch falsche Vorstellungen wie Drittmittel an die Uni kommen. Ich kann dazu aus eigener Erfahrung als "Drittmittelangestellter" folgendes sagen:

Drittmittelforschung aus Fördergeldern der öffentlichen Hand (EU, BMBF [z.B. AIF], BMWI, DFG, Land [SMWK, auch SMWA])

Drittmittel kommen nicht per Anordung vom Drittmittelgeber, sondern der Professor bzw. seine wissenschaftlichen Mitarbeiter (die waren übrigens auch vor kurzem noch Studenten) muss sie sich von dort holen.

Wenn er (sie) der Meinung ist, er hat ein interessantes Forschungsthema (z.B. die Enstehung von Erdöl herauszufinden), dann erstellt er einen Forschungsantrag, wo er seine Ziele und Lösungsansätze inkl. Arbeitsprogramm formuliert. Weiterhin muss er natürlich die hierfür notwendigen personellen und sächlichen Ressourcen beantragen, die für die Bearbeitung benötigt werden. Dieser Antrag wird dann in der Regel von Fachgutachtern (also meistens die Professoren der gleichen Fachrichtung anderer Hochschulen, bzw. auch von Gutachtern aus der Wirtschaft, wenn es sich um anwendungsnahe Forschung handelt) bewertet. Diese angewandte Forschung wird in der Regel von der Wirtschaft kofinanziert, was in der Regel bedeutet, dass die Institute auf die Unternehmen zugehen müssen, um diese zu überzeugen, mitzumachen. Bei Grundlagenforschung, meist bei der DFG beantragt, ist der Einfluss der Wirtschaft eher marginal. Teilweise müssen auch Forschungsanträge vor den Entscheidungsgremien der Drittmittelgeber regelgerecht verteitigt werden. Anhand der Gutachten und der den Drittmittelgebern vom Staat (also von Steuerzahlern, die nicht nur Unternehmer sind) zu Verfügung stehenden Mitteln wird dann der Antrag befürwortet (oder auch nicht) und mit (meist gegenüber dem Antrag gekürzte) Finanzen und Sachmitteln zweckgebunden(!) bewilligt. Die Ressourcen muss der Projektleiter dann auch gegenüber dem Drittmittelgeber (mit einem gehörigen Maß an Bürokratie) abrechnen und auch einen Ergebnis nachweisen (Abschlussbericht, Vorträge, Veröffentlichungen). Mit den Bewilligungen kann er dann seine Leute bezahlen oder auch neue Mitarbeiter z.B. auch als Doktoranden einstellen. Im Übrigen sind diese Drittmittel-MA rechtlich nicht verpflichtet, Lehrveranstaltungen abzuhalten, sie machen es trotzdem, einfach um den Lehrbetrieb aufrecht zu erhalten und Studenten in Form von Belegen, Diplomarbeiten etc. bzw als HiWi für die Forschungsprojekte zu gewinnen. Diese Ablauf ist im allgemeinen der Gleiche (es gibt auch Unterschiede), ob es ein kleines 50.000 Euro Einzelprojekt oder ein 5 Millionen Sonderforschungsbereich (wo mehrere Institute in mehreren Projekten an derselben Thematik zusammenarbeiten) ist. Bei DFG-Projekten gibt es zusätzlich noch eine Pauschale, die nach bestimmten festgelegten Regeln an Uni(zentral), Fakultät und beantragenden Wissenschaftler aufgeteilt wird.

Auftragsforschung aus der Industrie

Hier kommt das Unternehmen mit einem Problem an den Professor heran und fragt: Kannst du mir bei der Lösung mienes Problems mit deinem Wissen und Können deiner MA und mit deinen Resourcen helfen?...Und was soll das kosten? Der Professor ist frei in seiner Entscheidung, mit diesem Unternehmen zusammenzuarbeiten. Wenn er sich dazu entschieden hat, gibt er ein Angebot ab (ja so wie ein Dienstleister). Das Unternehmen gibt dann einen Forschungsauftrag (so richtig mit Vertrag) an das Institut, welches dann natürlich exklusiv für das betreffende Unternehmen (u.a. mit Geheimhaltungsverpflichtungen) arbeitet. Wenn das Ergebnis geliefert wurde, wird eine Rechnung gestellt, und das Geld liegt zur freien Verwendung (ohne Zweckbindung, was für bestimmte Investitionen wichtig sind) nach Abgabe von 10% an den Universitätshaushalt (sogenannte zentralisierte Drittmittel) dem Prof. zur Verfügung.

Alle Forschungsprojekte werden mit Namen und finanziellen Umfang in der "Universitätszeitung" veröffentlicht. Was die Verwaltung und die Bewirtschaftung der Gelder betrifft, ist vorallem auch der Kanzler der TU verantwortlich. Mit diesem Hintergrund sollten die Forderungen nach Drittmittelausgleich, Drittmittelunabhängigkeit oder Drittmittelabschaffung noch mal überdacht werden.

Meiner Meinung nach sollten eher Forderungen nach mehr Geld für sog. Haushaltstellen gemacht werden, also vom Land direkt bezahltes Lehrpersonal, was nicht immer nur Professoren seien müssen. Diese Stellen wurden die in letzten Jahren bei steigendem Studentenzahlen abgebaut, was ungünstige Studenten - Lehrpersonal Verhältnisse geschaffen hat.

Diese Ausführungen können hier nur unvollständig sein. Ich habe hier nur meine Sicht und Erfahrung niedergeschrieben.

P.S. sucht euch Verbündete, sonst erreicht ihr gar nichts -- 217.235.51.176 23:39, 1. Dez 2009 (CET)

Drittmittel Rechtsgrundlagen

An der Uni gibt es eine Drittmittelrichtlinie, (Link funktioniert nur im IP-Raum der TU 141.30.x.x). Auf der Seite findet man auch die Richtlinien zu befristeten Beschäftigung von wiss. MA. Selbstverständlich wären mehr unbefristete Anstellungen (was dann Professoren oder Dozenten etc.wären) wünschenswert, aber nicht realistisch, da Gelder in der Regel nur projektbezogen aus Drittmitteln zur Verfügung stehen, und somit eine Weiterbeschäftigung nicht garantiert werden kann. Unbefristet Angestellte im öffentlichen Dienst genießen auch einen rel. hohen Kündigungsschutz. Wenn alle MA unbefristet angestellt wären, würden Neueinstellungen (z.B. für Promotionsstellen) erheblich erschwert werden, da immer erst das "Stammpersonal" finanziert werden müsste. Im Übrigen gibt auch befristet angestellte haushaltfinanzierte Mitarbeiter (meist 2 x 3 Jahre bei entsprechender Qualifizierungsabsicht [Promotion]).--217.235.59.181 11:54, 2. Dez 2009 (CET)

Danke, genau das habe ich auch gerade gesucht, Telepathie quasi:-). --Martin 12:01, 2. Dez 2009 (CET)
ps. Wenn dir Sachen Auffallen kannst du das auch gleich im Artikel ändern ich bin was diese Dinge angeht leider absoluter Anfänger und durchschaue noch nicht alles.

Ingenieurswissenschaftler sollten Vorlesungen zu sozialen und Umweltfragen besuchen

1. Umwelttechnik Vorlesung ist quasi Standard im Maschinenwesen. Bei anderen Ingenieurstudiengängen ist das ähnlich.

2. Warum bietet das Institut für Soziologie keine Lehrveranstaltungen im AQUA/Studium Generale an? Zumal es eine Professur für Techniksoziologie unterhalten wird?

--217.235.86.8 20:56, 2. Dez 2009 (CET)